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Intels Modular-Server unter der Lupe

Ethernet-Switch ist integriert

Autor: Bernd Reder • 16.1.2009 • ca. 1:50 Min

In der Standardausführung ist der Modular-Server mit einem Ethernet-Switch bestückt. Dieser stellt zehn externe und zwölf interne 1-GBit/s-Ports bereit. Jedes der sechs möglichen Compute-Modules hat zwei Netzwerkschnittstellen auf dem Mainboard – diese beiden Netzwerkschnittstellen sind jeweils mit diesem ersten Ethernet-Switch-Modul verbunden.

Jedes Compute-Module kann zusätzlich mit einer sogenannten Mezzanine-Card ausgestattet werden, die zwei weitere Netzwerkschnittstellen bereitstellt. Über die Midplane sind diese Zusatzschnittstellen mit dem Einschub für den zweiten Ethernet-Switch verbunden.

Sobald also auf zumindest einem Compute-Module mindestens drei Netzwerkschnittstellen erforderlich sind, muss der zweite Ethernet-Switch eingebaut werden. Zum Aufbau eines redundanten Netzwerks ist dies aber ohnedies empfehlenswert. Die Ethernet-Switch-Module unterstützen sowohl VLANs (Virtuelle LANs) als auch Spanning-Tree.

Der Modular-Server hat 14 Einschübe für SAS-Festplatten. Bestückt der Anwender die Slots mit Disks mit jeweils 146 GByte, ergibt sich eine Gesamtkapazität von 2,044 TByte. Die Harddisks können zu Storage-Pools zusammengefasst werden, in denen dann im nächsten Schritt virtuelle Laufwerke (Virtual-Drives) angelegt werden.

Beim Erstellen eines Virtual-Drives legt der Administrator das RAID-Level fest. Standardmäßig wird ein Virtual-Drive genau einem Compute-Module zugeordnet. Mit der Shared-LUN-Funktion ist es aber zudem möglich, ein Virtual-Drive mehreren Compute-Modules zuzuordnen.


Der User kann ein Virtual-Drive mehreren Compute-Modules des Servers zuordnen.

Bereits die Basisversion des Modular-Servers ist mit einem Storage-Controller-Module (SCM) ausgestattet. Mit dem optionalen zweiten SCM können die Zugriffe von den Compute-Modules auf den Speicher per Multipathing abgesichert werden.

Derzeit wird diese Funktion aber nur von wenigen Betriebssystemen unterstützt. Die RAID-Konfiguration ist übrigens nicht in den SCMs, sondern in einem Flash-Speicher auf der Midplane abgelegt. Eine Snapshot-Funktion befindet sich derzeit noch in Entwicklung.

Die einzelnen Compute-Modules verfügen über keine lokalen Festplatten. Diese sind allerdings auch nicht notwendig. Zusätzlicher Plattenspeicher lässt sich über externe SAS-Ports an die SCMs anschließen. Die Anbindung an Fibre-Channel-Speichersysteme (FC) ist derzeit nicht vorgesehen.

Aufgrund seines Aufbaus und seiner Leistungsfähigkeit eignet sich der Modular-Server bestens für Virtualisierung. Die neue Shared-LUN-Funktion schließt hier die letzte Lücke, indem auch Hochverfügbarkeitsfunktionen und das Verschieben von virtuellen Maschinen im laufenden Betrieb möglich sind.

Seit ESX 3.5 Update 3 ermöglicht VMware den Betrieb mit zwei SCMs. Fällt in einer solchen Konfiguration mit VMware das SCM aus, über das der Storage-Zugriff läuft, übernimmt automatisch das verbleibende SCM dessen Funktion. In diesem Fall leitet die Software von VMware die Zugriffe über das zweite Storage-Controller-Modul. Bei einem internen SAS-Link, SAS-Controller-Port oder SAS-Expander-Fehler muss der Pfad-Failover derzeit noch manuell erstellt werden.

VMware plant allerdings, dies künftig per »SCSI-Asymmetric-Logical-Unit-Access« (ALUA) zu automatisieren. Weitere Details dazu und zum aktuellen Zertifizierungs-Status sind in den Release-Notes von ESX 3.5 Update 3 sowie im VMware-Knowledge-Base-Eintrag 1007394 zu finden.