Server zu Stromsparern machen

2. März 2009, 11:42 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Server zu Stromsparern machen (Fortsetzung)

Server-Landschaften virtualisieren

Hier ein Beispiel für die positiven Effekte, die sich mithilfe einer Konsolidierung der Server-Landschaft erzielen lassen: In einem Unternehmen sind acht Server aktiv, die im Schnitt jeweils zu 10 Prozent ausgelastet sind. Auf jedem laufen zwei Server-Applikationen. Jedes Gerät verbraucht 2 kW, sprich alle Server insgesamt 16 kW. Ohne Einbußen bei Performance und Verfügbarkeit lassen sich diese acht Systeme mithilfe von Virtualisierungssoftware wie Vmware oder Citrix-Xen auf vier reduzieren. Die vier Systeme sind dann zu etwa 50 Prozent ausgelastet. Der Stromverbrauch beträgt jedoch nur 8 kW.

Energiebilanz der Server-Systeme ermitteln

Um den Anteil von Servern an der Stromrechnung zu senken, bieten sich weitere Maßnahmen an. Zunächst sollte der IT-Manager ermitteln, wie viel Strom welche Systeme im Schnitt benötigen. Das hört sich trivial an, wird jedoch meist nicht getan. Dazu bieten sich die Out-of-Band-Managementfunktionen an, mit denen neuere Systeme standardmäßig ausgestattet sind. Mit ihnen lassen sich Werte wie die Auslastung von CPU, Arbeitsspeicher und Netzwerkverbindungen ermitteln, zudem der Stromverbrauch. Ein Manko ist, dass ältere Rechner diese Funktionen nicht unterstützen.

Mit 31 Prozent Anteil ist laut Fujitsu-Siemens Computers die CPU bei einem Server der größte Stromfresser

Eine Alternative ist der Einsatz von intelligenten Steckdosenleisten (»Power-Strips«), etwa der DI-Strip von Knürr. Diese Geräte messen die Stromaufnahme pro Phase mit einer Abweichung von 0,5 Prozent. Die Strips werden im Server-Schrank montiert. Mithilfe eines Remote-Monitoring-Moduls kann der Systemverwalter die Messwerte von einem zentralen Arbeitsplatz aus erfassen und protokollieren. Der Nachteil dieses Ansatzes: Solche Strips kosten Geld und müssen gemanagt werden – gerade in Zeiten knapper IT-Budgets ein Problem.

Wer sich mit weniger genauen Messwerten zufrieden gibt, kann von der Auslastung der CPU auf den Strombedarf eines Server rückschließen. Laut Fujitsu-Siemens Computers ist der Prozessor mit einem Anteil von 31 Prozent der größte »Energiefresser« eines Server-Systems. Wie hoch die CPU-Last eines Systems ist, lässt sich mit den meisten Systemmanagement-Tools herausfinden. Zudem veröffentlichen immer mehr Server-Hersteller Daten zum Strombedarf ihrer Systeme unter Volllast und im Ruhezustand.

Der Strombedarf eines Servers bei einer bestimmten Auslastung lässt sich mithilfe folgender Formel errechnen: (Strombedarf bei Volllast – Strombedarf Ruhezustand) x Prozentsatz Auslastung/100 + Strombedarf Ruhezustand

Dazu ein Beispiel: Ein Server verbraucht bei Höchstbelastung 400 Watt, im Ruhezustand 250 Watt. Die Auslastung liegt bei 10 Prozent. Das ergibt: (400 - 250) x 10/100 + 250 = 265 Watt. Das System benötigt also bei 10 Prozent Last an die 265 Watt. Messungen des Green-Grid-Konsortiums haben ergeben, dass dieser Wert bis auf etwa 5 Prozent genau ist. Für eine Abschätzung des Strombedarfs kleinerer und mittelgroßer Server-Farmen reicht das.


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