Systeme ausschalten
Viele IT-Manager sind der Meinung, dass ein Server permanent durchlaufen sollte. Die Begründung: Das Ein- und Ausschalten der Systeme verkürze deren Lebenszeit und könne zu Ausfällen führen. Das ist nach Messungen von The Green Grid ein Mythos. In einer Reihe von Labortests wurden über einen Zeitraum von fünf Monaten hinweg 123 Server-Systeme mehrfach am Tag hoch- und heruntergefahren. Insgesamt summierte sich das auf fast 19000 Ein-/Ausschaltvorgänge. In keinem einzigen Fall traten Probleme auf.
Das bedeutet, dass Server sehr wohl zeitweilig deaktiviert werden können. IT-Verantwortliche sollten vor allem prüfen, ob Systeme, die nur für spezielle Aufgaben benötigt werden, ständig aktiv sein müssen. Das sind beispielsweise Geräte, die nach Arbeitsende Backups erstellen oder auf denen spezielle Batch-Jobs laufen. Zudem nutzen viele Firmen eigene – oft ältere – Server, um in bestimmten Zeiträumen Virenscans durchzuführen. Alle diese Systeme müssen nicht ständig betriebsbereit sein. Der Systemverwalter kann sie bei Bedarf aktivieren. Das lässt sich mithilfe von Techniken wie Wake-on-LAN und Management-Tools auch automatisch durchführen.
Fazit
Um die Stromkosten im Rechenzentrum zu senken, sind nicht in jedem Fall massive Umbauarbeiten notwendig. Selbstverständlich dürfen Faktoren wie die Gestaltung des Data-Centers, die Platzierung der Racks, die Kühlung und die Stromversorgung, inklusive USVs, nicht unter den Tisch fallen.
Wer jedoch ohne großen Aufwand Energiekosten sparen möchte, kann mit einer Optimierung der Server-Landschaft beginnen. Die Folge sind direkte Einsparungen durch den niedrigeren Stromverbrauch der Rechner und indirekte Effekte dank niedrigerer Abwärme der Systeme und einen geringeren Aufwand für die Kühlung des Data-Centers.
Noch ein Tipp: Am 25. und 26. März 2009 findet im Bauzentrum München das Frühjahrssymposium »Energie« der Fachzeitschrift Industriebau statt. Einer der Partner der Veranstaltung ist Network Computing. Ein Thema der Tagung: den Energieverbrauch von Serverräumen und Rechenzentren ermitteln und optimieren.