Sicherer Bank-Server-Raum via Online-Installation

16. Juni 2005, 0:00 Uhr |
Die Sparkasse ­Eckernförde hat ihren Server-Raum sicherheitstechnisch auf den ­neuesten Stand gebracht, ohne dass der Geschäftsbetrieb auch nur eine ­Minute unter­brochen werden musste.

Sicherer Bank-Server-Raum via Online-Installation. Viele Server-Räume sind auf Grund der schnellen Entwicklung der Rechentechnik nicht mehr auf dem neuesten Sicherheitsstand. Dass bei entsprechenden Nachrüstmaßnahmen der laufende Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter gehen kann, zeigt das Beispiel der Sparkasse Eckernförde.

Sicherer Bank-Server-Raum via Online-Installation

Ohne IT und ohne umfassende Internet-Verbindungen zu Kunden und Partnern beziehungsweise ins eigene Filialnetz ist heute kein Geldinstitut mehr denkbar. Wie sonst sollten Transak­tionen von Konto zu Konto ablaufen, Barabhebungen am Automaten durchgeführt oder Aktienaufträge an den Weltbörsen abgewickelt werden? Undenkbar, wenn hier die Rechner auch nur kurz ausfallen. In der Branche ­kursieren Zahlen, die besagen, dass eine einzige Stunde Systemausfall im Geschäftsfeld Aktien- und Renditehandel rund sechs Millionen Euro und im ­Kredithandel beziehungsweise Geld­automaten fast 2,5 Millionen Euro ­kostet. Schon allein dies sind beträcht­liche Geld- und Image-Verluste. Was ist aber, wenn die Systeme nicht bloß ausfallen sondern irreparabel geschädigt werden? Das geschäftliche Aus ist dann meist nicht mehr abzuwenden. Dass ein solcher Fall von der Statistik her relativ selten eintritt, heißt nicht, dass er nie eintritt. Also denken immer mehr ­Finanzinstitute daran, ihre Netzwerkkomponenten, Server und TK-Anlagen zu sichern.

Modularer ­Sicherheitsraum
Die Hauptstelle der Sparkasse Eckernförde wurde 1991 bezogen. Damals wurde ein Raum für die IT-Struktur eingerichtet. Für die damaligen Ansprüche und das seinerzeitige Sicherheitsgefühl reichte dieser Raum aus. Seitdem hat sich die IT- Struktur allerdings stark verändert. Der Server-Raum wurde zum Herzstück der Sparkasse. Insgesamt 14 Server sind zu­sammen mit dem gesamten Netz­werk-Equipment darin untergebracht. Damit wird die Verbindung zwischen ­Rechen­zentrum und Hauptstelle ei­nerseits und den 34 Zweigstellen an­de­rerseits her­ge­stellt. Außerdem befinden sich im IT-Raum die TK-Anlage und alle Backup-Systeme: eine im Schadensfall verhängnisvolle Konstellation. Denn ein Brand hätte die ­gesamte IT-Struktur beschädigt. Zu Schäden kommt es im Havariefall ja nicht nur durch das Feuer selbst, sondern auch durch aggressive Brand­gase und Löschwasser.
Die Sparkasse Eckernförde musste und wollte diese untragbare Situation ändern, die Planer hatten aber enge Rahmenbedingungen. Die Verhältnisse waren räumlich begrenzt, deshalb kam eine umfassende bauliche Lösung nicht in Frage. Man musste deshalb den
IT-Bereich innerhalb der vorhandenen Räumlichkeiten gegen Feuer- und ­Wasserschäden absichern und entschied sich für ein Modul-Konzept, das ­Lampertz als einer der weltweiten Spe­zialisten für physikalische IT-Sicherheit entwickelt hat. Um die bestehende IT-Infrastruktur herum montiert
Freilich hatten die Monteure bei der Eckernförder Sparkasse ein heikles Problem zu lösen. Der Geschäftsbetrieb konnte nicht unterbrochen werden. Die Sparkasse musste während der IT-Rauminstallation voll funktionsfähig bleiben. Bei konventioneller Bauweise erzeugt eine solche Forderung ein kaum lösbares Dilemma, dauert doch die Erstellung eines mittelgroßen IT-Sicherheitsraumes zwischen ein und zwei Wochen. In diesem Zeitraum müssen dann alle Systeme heruntergefahren werden. Arbeitseinschränkungen sind die Folge. Als weiteres Problem kommt in einem solchen Fall hinzu, dass infolge des Abbaus der Systeme diese bei der Installation meist auch neu verkabelt werden müssen. De facto werden allerdings meist unzählige Kabel nach und nach ungeordnet angeschlossen, so dass ein riesiges Kabelgewirr die Folge ist. Bei der Online-Installation, wie sie von Lampertz zum Patent angemeldet wurde, ­fallen viele dieser Probleme weg. Hier wird der IT-Raum bei laufendem Betrieb um die bestehende IT-Struktur ­herum montiert.

Kabel nicht angetastet
Bei der Sparkasse Eckernförde mussten die TK-Anlage und die fünf Netzvertei­lerschränke, in denen sämtliche Netzwerkkomponenten untergebracht sind, umgebaut werden. Der Server konnte in einer Wochenend-Nachtaktion heruntergefahren und in einem anderen Raum untergebracht werden. Bei den Netzverteilerschränken und der TK-Anlage war dies nicht möglich. Sie wurden vorsichtig angehoben und der Doppelboden darunter verlegt. Die komplizierte und umfangreiche Verkabelung wurde mit den ab­solut dichten Kabelschotts umbaut.


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