Dass Siemens die Verbindung zu seiner ehemaligen Mobilfunk-Tochter endgültig gekappt hat, zeigt auch die Position des Unternehmens im Hinblick auf eventuelle Garantieverpflichtungen für Benq-Produkte. Am Wochenende wurde in Zeitungsberichten über weitere Verpflichtungen des Siemens-Konzerns in Höhe von mindestens 100 Millionen Euro spekuliert. Noch bis Mai 2006 seien alle Benq-Handys mit einer zweijährigen Siemens-Garantie ausgeliefert worden. Siemens stellte nun aber unmissverständlich klar, dass man sich in dieser Angelegenheit nicht verantwortlich fühle. Die Handys seien unter der Verantwortung von Benq verkauft worden, daher sei das taiwanesische Unternehmen auch entsprechend in der Pflicht, so der ehemalige Mutterkonzern.
Damit dürften auch alle Hoffnungen von Arbeitnehmervertreten auf ein stärkeres Engagement von Siemens in Sachen Benq Makulatur sein. Noch am Wochenende hatten Gewerkschaftsfunktionäre die Wiedereingliederung der ehemaligen Siemens-Handysparte gefordert. Auch Einschnitte bei der Siemens-Dividende zur Sicherung der Altersversorgung der Benq-Mitarbeiter wurden in diesem Zusammenhang angedacht. Wie sich aber immer deutlicher herausstellt, ist Siemens nur zu begrenzten Hilfsaktionen zur Imagepflege bereit. Darüber hinaus sind Benq und die Handyproduktion für den Konzern wohl ein abgehaktes Kapitel.
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