Um bei dem obigen Beispiel zu bleiben: In einer Außenstelle gibt es oft kein geschultes Fachpersonal oder Netzwerkadministratoren. Es ist daher wichtig, dass Print Appliances in solchen Umgebungen auch von "Laien" einfach und schnell bedient werden können. Dies senkt die Kosten erheblich, denn wenn Fachpersonal für Installation, Konfiguration, Wartung, Troubleshooting etc. benötigt wird, fallen teure Arbeitsstunden an. Alle Print Appliances auf dem Markt verfügen über einen integrierten Web Server als Benutzerschnittstelle. Darüber können Anwender von jedem Client im Netz aus via Browser die gesamte Konfiguration und Administration abwickeln.
Aus Sicherheitsgründen sollte sich die Kommunikation über diesen Web Server bei Bedarf über HTTPs (TLS/SSL) verschlüsseln lassen. Bei manchen Print Appliances sichert ein wirksamer Zugriffsschutz die Gesamtkonfiguration ab. Das ISD300 Intelligent Spooling Device des Netzwerkdruckspezialisten SEH erlaubt darüber hinaus die Integration der Benutzerverwaltung in das Windows Active Directory.
Print Appliances können ohne spezielle Netzwerkkenntnisse bei laufendem Netzwerkbetrieb – „on-the-fly“ – schnell installiert und konfiguriert werden. Auch Soft- und Firmware-Updates zur ständigen Aktualisierung der Netzwerkgeräte lassen sich schnell und bequem von den Websites der Hersteller herunter laden. Die Geräte finden alle im Netz angeschlossenen Printserver beziehungsweise Netzwerkdrucker automatisch und richten sie als Warteschlangen ein, die sich nun bequem über das Webinterface verwalten lassen. Auch knifflige Aufgaben wie die Bereitstellung und Verwaltung von Druckertreibern vereinfacht eine Print Appliance. Das ISD300 von SEH beispielsweise verfügt über die für Windows entwickelte „Point-and-Print“-Funktionalität: Anwender laden einfach alle notwendigen, Point-and-Print-fähigen Treiber für die vorhandenen Netzwerkdrucker auf die Print Appliance. Dort stehen sie für jeden Client nach Bedarf zum einfachen Download bereit, wenige Mausclicks genügen. Updates für die Druckertreiber werden je nach Client-System sogar automatisch über die Print Appliance verteilt, was den Administrationsaufwand deutlich verringert.
Das gleiche gilt für druckerherstellereigene Print Appliances, zum Beispiel die HP PSA 4250, die jedoch seit 2006 nicht mehr hergestellt wird, oder die nur in Nordamerika erhältliche Canon Print Server Appliance. Diese sind mit den herstellereigenen Druckertreibern ausgerüstet und erlauben in der Regel auch die Installation der Treiber anderer Druckerhersteller. Für Administratoren bedeutet dies eine Erleichterung, da alle Aufgaben der Treiberinstallation an einer zentralen Stelle – der Print Appliance – ansetzen. Sie müssen sich nicht mehr um jeden PC einzeln kümmern.
Kein teurer Zeitaufwand bei Systemausfall und Re-Boot
Wird der gesamte Druckdatenverkehr über eine Print Appliance abgewickelt, ist die hohe Verfügbarkeit aller Druckdienste gegeben, denn der Druckbetrieb verläuft auch bei Ausfällen des Mehrzweckservers ungestört. Anwender können also auch dann drucken, wenn der Mehrzweckserver vorübergehend nicht zugänglich ist. Das Auslagern der Netzwerk-Druckaufgaben auf eine spezialisierte Appliance zahlt sich besonders im schlimmsten Fall aus, nämlich wenn nach einem Ausfall das gesamte System wiederhergestellt werden muss. Dies erfordert Zeit (für das Drucksystem mindestens eine Stunde) und speziell geschultes Netzwerkpersonal. Eine Print Appliance dagegen, deren Konfiguration über ein einfaches Back-Up in einer ausgelagerten Datei abgelegt ist, lässt sich beispielsweise schlicht durch den Einsatz eines redundanten Geräts ersetzen und stellt das Drucksystem innerhalb weniger Minuten wieder her. Dazu wird kein spezielles Fachpersonal benötigt. Diese Back-Up-Datei kann auch dazu dienen, weitere Appliances schnell und einfach zu konfigurieren.
Sparen bei den Kosten für Hard- und Software und Energie Appliance-Technologie ist kosteneffizient. So ist in der Regel der Anschaffungspreis einer Print Appliance im Vergleich zu einem Server vergleichsweise günstig. Dazu kommt, dass weniger Zusatzkosten anfallen als bei traditionellen Server-Systemen. Manche Hersteller, zum Beispiel SEH, statten ihre Print Appliances mit einem speziell abgewandelten Linux-System aus, dass sich nahtlos in Windows-Umgebungen einbinden lässt. Beim Einsatz eines solchen Gerätes entstehen keine Zusatzkosten für Software-Lizenzen. Auch Anti-Virus-Software und Ähnliches ist nicht notwendig.
Außerdem lassen sich dank des integrierten Web-Servers auf der Hardware-Seite weitere Einsparungen erzielen. Print Appliances können unabhängig von Ort und System von jeder Workstation aus administriert werden und benötigen im Gegensatz zu vollwertigen Servern, die als Druckserver genutzt werden, keine eigenen Ein- und Ausgabegeräte wie Monitor, Tastatur und Maus. Des Weiteren zeichnen sich Appliances in der Regel durch geringen Energieverbrauch und wenig Abwärme aus. Des Weiteren zeichnen sich Appliances in der Regel durch geringen Energieverbrauch und wenig Abwärme aus. Das ISD300 von SEH beispielsweise kommt ohne Lüftungssystem aus. Sein Energieverbrauch ist mit maximal 20 Watt so niedrig, dass die gesamten Energiekosten nur zehn Prozent von dem betragen, was der Einsatz eines Servers oder PCs an gleicher Stelle kosten würde, dessen Energieverbrauch laut einer Studie von IDC mittlerweile bei im Schnitt 400 Watt liegen kann.
Größere Print Appliances, beipielsweise die ISD400-Modelle von SEH, liegen bei 90 bis 95 Watt, was sich in etwa mit dem Energieverbrauch mancher Sparserver vergleichen lässt. Hier ist jedoch ein direkter Vergleich schwierig, weil es sich bei einer Print Appliance ein hochspezialisiertes Gerät handelt, während ein Server für verschiedene Aufgaben eingesetzt wird und die Leistung und Performance je nach Einsatzgebiet anders einzuschätzen ist.
Tipp der Redaktion
Intelligentes Druckmanagement durch Print Appliances spart Anschaffungskosten und benötigt weniger Fachpersonal. Wie das Modell funktioniert erläutert die Firma SEH auf der Veranstaltung »Kosten runter«.
Auf der vom 11. bis 12. November stattfindenden Veranstaltung in Düsseldorf werden zahlreiche ITK-Lösungen gezeigt, die IT-Betriebskosten senken und Geschäftsabläufe effizienter machen. Hier Agenda downloaden.