Mit großer Mehrheit hat die Aktionärsversammlung der Softline AG einen neuen Aufsichtsrat gewählt. CEO Lars Schneider hat nun ein Netzwerk geknüpft, das er für den Umbau des Softwaredistributors benötigt. Mit den Querschüssen des Firmengründers braucht er sich nun nicht mehr befassen.
Gerne hätte Peer Blumenschein, Firmengründer und Aufsichtsratschef bei Softline AG, noch eine weitere Amtsperiode drangehängt. Doch bei der Hauptversammlung fiel er und weitere Mitglieder des Kontrollgremiums glatt durch. Eine Genugtuung für CEO Lars Schneider, der neue Kandidaten durchboxte. Das war möglich, weil er mittlerweile fast zehn Prozent der Aktien besitzt, ebenso wie der neu gewählte Aufsichtsratschef Bernhard von Minckwitz und die SK-Management- und Beteiligungsgesellschaft, die Anteile in gleicher Höhe aufgebaut hatten. Sie unterstützen den Kurs von Schneider, Softline zu einem Beteiligungsunternehmen umzubauen, das sich bei kleineren Softwareherstellern engagieren und deren Lösungen vermarkten will. Schneiders Konzept sieht den Aufbau von EPlattformen vor, auf denen Nutzer unter anderem Software wie Services abrufen und nutzen können.
Abgewiegelt hatte Schneider zuvor Pläne seines scheidenden Aufsichtsratschefs. Wie gut unterrichtete Kreise berichten, wollte Blumenschein Beteiligungen aus seinem privaten Umfeld der Softline angedeihen lassen, was Schneider beharrlich abgelehnt habe.