Hacker weichen nach BRIC aus
- Spam: Attacken auf Online-Netzwerke werden persönlich
- Social-Network-Portale werden attackiert
- CAPTCHAs von Hacker mißbraucht
- Hacker weichen nach BRIC aus
Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) zählen allesamt weltweit zu den größten Wachstumsmärkten für Breitband-Anschlüsse und bieten Cyberkriminellen folglich ungeheure Möglichkeiten für ihre zwielichtigen Aktivitäten. Schon im Laufe des Jahres 2008 hat China die Vereinigten Staaten im Hinblick auf die Zahl der Internet-Anwender überholt. Angesichts dieser exorbitanten Steigerungsraten und erster Spam-Fälle geht MessageLabs davon aus, dass Unternehmen und Computerbesitzer in diesen aufstrebenden Volkswirtschaften schon im Jahr 2009 in großem Stil mit Spam in ihrer jeweiligen Landessprache eingedeckt werden. Das Aufkommen von Junkmails, die mit anderen Zeichensätzen insbesondere aus dem asiatischen Raum verfasst sind, dürfte sich nach Ansicht der Experten im kommenden Jahr verdoppeln ? von bisher 5 Prozent auf künftig 10 Prozent.
Bereits 2008 sahen sich iPhone-Besitzer mit Angriffen konfrontiert, die als kostenloser Download von Software-Anwendungen oder Spielen getarnt waren. Bisher glichen diese Attacken noch eher Dumme-Jungen-Streichen, als dass sie wirklich eine Gefahr bedeutet hätten. 2009 dürfte sich dies jedoch zunehmend ändern, da Kriminelle nun Möglichkeiten entwickeln und entdecken werden, wie sich mit den Sicherheitslücken mobiler Endgeräte tatsächlich Geld verdienen lässt. Noch stehen solche Angriffe deutlich im Schatten der Attacken auf klassische Arbeitsplatzrechner: Es sind heute zwar 400.000 Schadprogramme für PCs im Umlauf, aber »lediglich« 300 Mobilfunk-Viren. Doch die Experten von MessageLabs erwarten schon jetzt, dass Letztere bald eine ebenbürtige Gefährdung darstellen werden. Das Beispiel der Porno-Dialer mag dies veranschaulichen. Im letzten Jahrzehnt zielten diese Schadprogramme noch auf PC-Anwender mit Modem ab und sorgten dafür, dass infizierte Rechner automatisch kostenpflichtige Rufnummern im Ausland anwählten. Viele Computerbesitzer merkten erst beim Eintreffen der nächsten Telefonrechnung, dass in den Netzwerkverbindungen ihres PCs die Nummer des eigentlichen ISPs (Internet Service Provider) von Betrügern ausgetauscht worden war. Auf ganz ähnliche Weise werden Kriminelle nun versuchen, Mobilfunk-Kunden um erhebliche Gebühren zu prellen ? mit Attacken gegen mobile Endgeräte, die diese dazu veranlassen, anschließend selbsttätig SMS-Nachrichten an die Hotlines kostenpflichtiger Download-Dienste zu verschicken.