CRN-Kopfnuss

Sprachgesteuert: »Weißwurstfrühstück am Montag, Zenzi!«

12. Dezember 2014, 13:02 Uhr | Peter Tischer
© Fotolia/Lieres

Microsoft hat eine eingedeutschte Version seiner Sprachsteuerungssoftware »Cortana« vorgestellt. Zu spät - denn deutsche Robo-Tippsen sind klar im Vorteil.

Microsoft hat vergangene Woche eine deutsche Version seiner Sprachsteuerungssoftware »Cortana« vorgestellt. Das Assistenzsystem für Windows-Smartphones steht vorerst in einer Alpha-Version, also einer Vor-vor-Ansichtsvariante, bereit und soll mithilfe des Feedbacks der Testnutzer alsbald in die Beta-Form, also eine fast-schon-fertig-Phase, und schließlich zur Marktreife übergehen.

Diese Nachricht erzeugte allerdings nicht ganz das große »Aber hallo«, das sich die Entwickler des Software-Riesen womöglich erwartet haben. Schließlich gibt es für populärere Mobile Phone-Systeme bereits solche digitalen Assistentinnen, die all das können, was Microsofts Cortana sich auf Deutsch erst noch aneignen muss: Auch Siri & Co können schließlich bereits relevante Informationen aufzeichnen und abrufen, Termine planen oder einfach mal alles falsch verstehen. Bis Cortana endlich offiziell auf Deutsch plaudern darf, sind – bildlich gesprochen - die besten Arbeitsplätze für Roboter-Tippsen schon vergeben.

Nicht zuletzt haben auch deutsche Entwickler längst erkannt, dass die Zukunft des Sekretärinnen-Wesens in der Digitalisierung liegt und feilen eifrig an Software-Assistenten, die überdies geschickt die Schwachstelle der bisherigen Systeme auskontern: Während die Software-Plauschpartner aus amerikanischer Entwicklung die Business-Anwender auf Deutsch durch ihre kalte und unpersönliche Ansprache verdrießen, setzen deutsche Angebote auf Vertrautes und Heimisches. So befindet sich das Modell »Horsti« des thüringischen Anbieters DigiLaber derzeit sogar schon in der Gamma-Phase, also kurz vor der Markteinführung. Bluechip-Chef Hubert Wolf gehört zu den begeisterten Test-Nutzern des mitteldeutschen Robo-Assistenten und pflegt, wie man aus seinem Umfeld hört, sogar ein recht enges sprachliches Verhältnis mit seinem Horsti.

Noch bessere Chancen auf einen bundesweiten Vermarktungserfolg werden allerdings der bayerischen Sprachassistenten-Software »Kreszenz« eingeräumt: Ingram Micro-Manager Robert Beck beispielsweise hat mithilfe der Organisationstalente des bayerischen Vorzimmerdrachens seine Termine immer fest im Griff:

»Aufg´merkt, Zenzi: De Hundling vo Microsoft kimman am Montag zum Weißwurstfrühstück!«

»Ja freilli!«

»Sag i Merci!«

»Bittsche, Robert!«


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