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Standardisiertes Zusammenwirken (Fortsetzung)

Autor:Werner Fritsch • 5.10.2005 • ca. 1:55 Min

Inhalt
  1. Standardisiertes Zusammenwirken
  2. Standardisiertes Zusammenwirken (Fortsetzung)
  3. Standardisiertes Zusammenwirken (Fortsetzung)
»Es gibt nicht das eine Produkt, das alle Integrationen ermöglicht. Und es gibt auch keinen Grund, alles über ein Zentrum zu verbinden.« Anne Thomas Manes, Burton Group Foto: Burton Group
»Es gibt nicht das eine Produkt, das alle Integrationen ermöglicht. Und es gibt auch keinen Grund, alles über ein Zentrum zu verbinden.« Anne Thomas Manes, Burton Group Foto: Burton Group

Unterschiedliche Leistung
Die Leistungsfähigkeit dieser Ansätze differiert beträchtlich. Die umfangreichsten Möglichkeiten bieten EAIPakete, die im Hinblick auf BPM erweitert wurden. Geboten sind auch Adapter für Legacy-Software und vorgefertigte Applikationen. Integrationsansätze, die sich nur auf Web Services verlassen, auch Web Services Frameworks (WSF) genannt, haben nach Einschätzung der Forrester-Leute hingegen rudimentären Charakter. ESB-Produkte liegen in der Leistungsfähigkeit dazwischen. Oft fehle dort bislang die Geschäftsprozess-Komponente, obwohl im Prinzip der BPEL-Standard existiert, der auf Web Services beruht und die Komposition von Applikationen zur Unterstützung von Geschäftsprozessen formalisiert. Doch der Weg zum breiten Einsatz ist offenbar noch weit.

Auch die beiden Marktführer bei Java-Applikationsservern, IBM und BEA, sind mittlerweile auf den ESB-Zug aufgesprungen. BEA hat für seinen ESB eine neue Produktlinie namens Aqualogic aus der Taufe gehoben und bündelt ihn mit Diensten für Datenzugriff und Sicherheit. Den herkömmlichen Integrationswerkzeugen des BEA-Applikationsservers Weblogic war nach Einschätzung von Peyret nur bedingter Erfolg beschieden. Von IBM gibt es nach einigem Zögern neuerdings standardbasierte Integrationssoftware in einer Grundvariante mit Namen Websphere ESB, die Interoperabilität im Sinn von Web Services ermöglicht, sowie in einer fortgeschrittenen Fassung namens Websphere Message Broker, die darüber hinaus zahlreiche Technologien von Edi bis Swift integrieren kann. Zu dem entstehenden Standard Java Business Integration (JBI), der die Verwaltung von Web Services in den Griff zu bekommen versucht, bleibt Big Blue jedoch auf Distanz.Analyst Peyret hält das Integrationsportfolio von IBM, das unter dem Namen Websphere Business Integration firmiert, für umfangreich und auch weit verbreitet, aber noch nicht für hinreichend integriert.

Microsoft arbeitet unter dem Codewort Indigo an einer einheitlichen Programmierschnittstelle, die die Kommunikation in der .Net-Welt künftig auf Web Services gründen soll. Intern werden SOAP und XML verwendet, nach außen hin verschiedene Formate unterstützt.

Rob Meyer, Marketing-Manager bei Tibco, beansprucht, der Sache nach mit der Produktlinie Business Works bereits seit 2001 einen ESB anzubieten ? auch wenn damals dieser Terminus noch nicht im Umlauf war. Erst Jahre später prägte die Progress-Tochter Sonic für ihre Messaging-Software den Begriff ESB. Setzen viele andere EAI-Anbieter auf eine Hub-and-Spoke-Architektur, so hatte Tibco von Anfang an mit einer verteilten Bus-Struktur gearbeitet. Analyst Peyret sieht jedoch Defizite im Hinblick auf gestiegene Integrationsanforderungen mit Portalen und Applikationsservern.

Die Open-Source-Organisationen Objectweb und Apache haben vor kurzem Projekte gestartet, um quelloffene ESB-Software bereitzustellen. Celtix von Objectweb stützt sich auf Software des Middleware-Veteranen Iona. Die Apache-Initiative wird von einer ganzen Reihe kleinerer Middleware- Firmen getragen, darunter Blue Titan, Infravio, Iona, Sonic und WSO2. Und bei der Open- Source-Organisation Eclipse hat Iona ein Projekt namens SOA Tools gestartet, um die Entwicklung, Vereinheitlichung und Ausbreitung von Werkzeugen für SOAs und ESBs zu fördern.