Steeb will Umsatz mit Partnern steigern. Mit dem Verkauf des Geschäftsbereichs SAP Business One an das Systemhaus Kirbis will sich die SAP-Tochter Steeb ganz auf die gehobene Klientel im Mittelstand konzentrieren. Geschäftsführer Wolfgang Kemna will vor allem den Umsatzanteil von Partnern von derzeit rund 30 Prozent steigern. Eine Reintegration von Steeb in den Mutterkonzern befürchtet der Manager nicht.
Die ERP-Lösung für Kleinunternehmen SAP Business One gehört nicht mehr zum Geschäftsmodell der Steeb GmbH, die SAP-Tochter hat den Bereich an das bei Pforzheim ansässige Systemhaus Kirbis verkauft (siehe CRN- Ausgabe 43). »Wir wollen stärker Kunden aus dem Mittelstand gewinnen, für die die mySAP Business Suite und mySAP All-in-One besser passen. Das Geschäft mit SAP Business One werden wir unter der Hauptverantwortung von Kirbis gemeinsam weiterführen«, sagte Steeb-Geschäftsführer Wolfgang Kemna im Gespräch mit Computer Reseller News. Der Kaufvertrag, über dessen finanzielle Bedingungen Stillschweigen vereinbart wurde, sieht ferner vor, dass eine Handvoll Mitarbeiter von Steeb zu Kirbis wechseln. Kemna betonte, dass es sich bei diesem Schritt um eine strategische Entscheidung gehandelt habe. »Wir haben mit Business One schwarze Zahlen geschrieben.« Mit dem Schritt, das Kleinstsegment aufzugeben, steht Steeb offenbar nicht alleine da. Wie auf der Systems zu erfahren war, bewirbt auch T-Systems dieses Produkt nicht mehr.
Gehobener Mittelstand, das sind für Steeb Unternehmen mit einem Umsatz von 20 bis 130 Millionen Euro, beziehungsweise für Handelsfirmen jeweils die doppelte Umsatzgröße. Große Bedeutung misst Kemna den Partnern von Steeb wie Integratoren oder IT-Dienstleistern bei. Sie steuern bisher rund 30 Prozent des Umsatzes von Steeb bei. Kemna will diesen Anteil weiter ausbauen und hat daher die Stelle eines Channelmanagers geschaffen. »Unsere Partner sind für Steebs Wachstum sehr wichtig«, betonte Kemna, der diese Aufgabe interimistisch wahrgenommen hat. Im vergangenen Jahr erzielte Steeb mit über 250 Mitarbeitern einen Umsatz von 58,3 Millionen Euro.
Kemna ist seit April 2004 Geschäftsführer von Steeb. Dass der 100-prozentige SAP-Tochter das gleiche Schicksal wie der SAP SI blühen könnte, die als ehemals selbstständige und sogar börsennotierte Tochter wieder in den Konzern eingegliedert wurde, hatte Kemna beim Wechsel zu Steeb natürlich beschäftigt. »Derzeit gibt es dazu keine Pläne«, so der Manager. SAP würde sich damit auch keinen Gefallen tun, denn der Brand SAP steht im Mittelstand eher für teuer und komplex bei der Einführung. Dagegen sei Steeb »SAPs Schnellboot«, so Kemna, wenn Mittelständler ERP-Projekte ins Auge fassen. »Steeb ist SAP für den Mittelstand«, unterstreicht Kemna die Flexibilität seines Unternehmens.
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