Gleichfalls via Einsteck-Modul, nämlich über drei Cisco Wireless Service-Module (WiSM), erfolgt die Steuerung der drahtlosen Netzwerksegmente. Praktisch überall auf dem Universitätsgelände können Studierende, Lehrkräfte und Wissenschaftler mit mobilen Endgeräten auf relevante Informationsquellen zugreifen. Die Access Points basieren auf dem sogenannten Lightweight-Konzept: Ähnlich wie bei Thin Clients kommen Lightweight Access Points mit minimalem Funktionsumfang aus. Ein Großteil der Steuerungsintelligenz steckt in den WiSM-Controllern, die wie erwähnt direkt in die Backbone-Switches integriert sind. Der entscheidende Vorteil für die Administration liegt nun darin, dass die Funkbasisstationen via WiSM mit dem Cisco Wireless Control System (WCS) von zentraler Stelle aus konfiguriert und automatisch mit Software »betankt« werden. Zero-Touch-Deployment nennt die Fachwelt dieses betriebskostenoptimierte Einsatzszenario. Ein weiterer Vorzug des controllergesteuerten Unified Wireless Network ist die Möglichkeit zur Segmentierung der drahtlosen Infrastruktur: »Das bedeutet, dass ein einzelner Access Point verschiedene virtuelle Wireless LANs versorgen kann – eines beispielsweise für die Forscher im Fachbereich Physik und ein anderes für die Studenten. Jedes dieser Netze hat eigene Security-Richtlinien, sodass wir mit verringertem Aufwand ein weitaus höheres Sicherheitsniveau als bisher gewährleisten können«, erläutert Merle. Weitere Effizienzsteigerungen für das Management der gesamten Infrastruktur erwartet der Professor von der Einführung des Monitoring, Analysis and Response System (MARS). Die intelligente Netzwerk-Architektur mit ihrer Fähigkeit zur Serviceintegration werde künftig zudem zur Plattform für die umfassende Virtualisierung von Prozessor- und Speicherressourcen. »Dadurch nutzen wir Ressourcen künftig deutlich effektiver aus und vereinfachen die gesamte IT-Administration«, kommentiert der ZDV-Chef. Demnächst soll die gesamte zentrale Server-Infrastruktur einschließlich des zugehörigen Massenspeichers virtualisiert werden, mit durchgehendem Einsatz von ISCSI als SAN-Protokoll und 10GE für die redundanten Netzwerk-Verbindungen. »Wir sind damit auf den weiter steigenden Bedarf der Universität an Prozessorleistung, Bandbreite und Speicherresourcen gut vorbereitet«, so Merle.
Dr. Kirsten Wiese arbeitet als Fachautorin in München