Sun kauft sich Layer-7-Technologie. Sun Microsystems übernimmt die in Privatbesitz befindliche Firma Nauticus Networks, Entwickler eines Layer-7-Switches, der SSL, Load Balancing und Virtualisierung beherrscht.

Sun kauft sich Layer-7-Technologie

Der Layer-7-Switch von Nauticus Networks soll bei Sun Microsystems ein strategisches Schlüsselprodukt werden und in die Blade-Server des Anbieters integriert werden. Die von Sun zu einem nicht bekannt gegebenen Preis gekaufte Technologie soll die Konvergenz von Rechen- und Service-Netzwerken vorantreiben. Damit will Sun seinen Kunden die Aufgabe erleichtern, neue Netzwerkdienste anzubieten. Im Zuge der Übernahme soll Nauticus Networks in Suns Volume Systems Products-Sparte aufgehen.

Sun steigt mit dem Kauf von Nauticus in ein umkämpftes Segment ein, das andere Branchengrößen schon früher für sich entdeckt haben. Bereits 2000 übernahmen Nortel mit Alteon und Cisco mit Arrowpoint Spezialisten für Traffic Management. Auch Foundry und Radware als Netzwerker sowie F5 Networks, als am besten aufgestellter Spezialist mit dem breitesten Angebot in diesem Segment, haben sich bereits ihre Pfründe gesichert. Es ist daher wenig verwunderlich, dass weder Nauticus noch direkt vergleichbare Nauticus-Mitbewerber wie Inkra Networks oder Top Layer Networks im deutschen Markt bisher eine bedeutende Rolle gespielt haben. Die Sun-Mitbewerber brauchen sich daher nicht allzu sehr zu fürchten: Sun hat einen relativ kleinen Anbieter mit geringer Marktpräsenz und einem Produkt mit eingeschränkten Funktionen übernommen. So beherrscht Nauticus etwa nur lokales und kein globales Load Balancing. Die derzeit viel diskutierten SSL-VPNs sind damit ebenso wenig möglich wie die Verteilung des Datenverkehrs auf mehrere ISP-Anbindungen (Link Traffic Management) oder das Management der Datenströme einzelner Anwendungen (Application Traffic Management). Sun wird also trotz der Akquisition mittelfristig auf Kooperationspartner in diesem Segment nicht verzichten können.