Kampf um Marktanteile
- Symantec bläst zum Angriff im Consumer-Geschäft
- Kampf um Marktanteile
- Neues Portal für Partnerbindung
Höchste Zeit für Symantec, dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Eine weltweite Kampagne, die sich gezielt an zwei Kundengruppen wendet, soll den Trend wieder umkehren und Symantec die verlorenen Marktanteile zurückbringen. »Auf der einen Seite gibt es die technisch versierten Nutzer, auf der anderen Seite die Nutzer, die sich so einfach wie möglich schützen wollen«, so die Leiterin der Consumer-Sparte. Der deutsche Markt ist Chaffin zufolge so technologielastig wie kein anderer. »Wir müssen diesen Nutzern wieder verstärkt unsere Technologieführerschaft vermitteln.« Keine leichte Aufgabe, denn sowohl Symantec als auch Mitbewerber wie Kaspersky oder G-Data schmücken sich regelmäßig mit Auszeichnungen für ihre Produkte. Dessen ist sich auch Chaffin bewusst und bezeichnet die Verbesserungsschritte, die Symantec bisher bei den Norton-Produktlinien vollzogen habe, selbstkritisch als »zu klein«. Und das, obwohl in der aktuellen 2008er-Version von »Norton Internet Security« beispielsweise die Benutzeroberfläche bereits 22 Prozent schneller reagiert und der Quick-Scan bis zu 39 Prozent schneller läuft, verglichen mit der bereits verbesserten Vorgänger- Version. »Wir wollen bis 2009 eine dramatische Verbesserung der Performance erreichen, die so gut wie keine Wünsche offen lässt«, so die Consumer-Chefin.
Die Ziele sind konkret formuliert: Für über 100 Funktionalitäten der Norton-Produkte will der Hersteller eine durchschnittlich zehnfache Leistungssteigerung erzielen. Dazu gehören zentrale und vielfach kritisierte Anwendungen wie das Hochfahren des Rechners, das künftig nur noch weniger als zehn Sekunden in Anspruch nehmen soll oder eine maximale Speicherbeanspruchung von 100 MByte. Hinzu kommen neue Technologien, die sukzessive in die nächsten Releases einfließen sollen, über deren Details sich der Hersteller allerdings erst in ein paar Wochen äußern will. Sicher ist, dass Symantec erstmals auf eine reputationsgestützte Technologie setzen wird. Der Ansatz ist zwar nicht neu, allerdings kann der Hersteller auf eine Basis von über 50 Millionen Symantec-Usern weltweit zurückgreifen. Jene Anwender, die weder Ahnung noch Interesse von Technologie haben, will Symantec mit Zusatzfunktionen einfangen: Die erst kürzlich vorgestellte Symantec- Komplettlösung »Norton 360 Version 2.0« bietet beispielsweise neben einfachen Möglichkeiten zur Datensicherung auch einen so genannten Identity Safe, der persönliche Informationen und die Identität des Anwenders beim Online-Shopping und -Banking schützt. Der User kann dabei verschiedene Identitäten für unterschiedliche Aktivitäten im Internet anlegen und über das zentrale Portal verwalten.
Einen weiteren Fokus legt der Hersteller auf die Entwicklung eines neuen »Family Safety«-Konzepts. »Ein kindersicheres Internet will jeder, aber die wenigsten nutzen die Möglichkeiten«, so Chaffin. In Deutschland seien es beispielsweise nur 23 Prozent der Erziehungsberechtigten. »Die bisherigen Schwarz-Weiß-Konzepte mit Erlauben und Verbieten funktionieren nicht.« Flexible Lösungen, die eine Kommunikation zwischen Eltern und Kindern fördere, seien am wirksamsten. Auf Kommunikation setzt auch Symantec selbst.Umnicht »ins Blaue« zu entwickeln, lässt der Hersteller neue Entwicklungen und Ideen wie den Reputationsansatz oder Family Safety im »Norton Incubator« vorab von Anwendern begutachten. Eine Maßnahme, mit der Symantec auf den technisch versierten Nutzer als wichtigen Kritikgeber und Meinungsmacher setzt.