Systemhäuser profitieren von insolventer Konkurrenz. Beim Systemhaus Bechtle und der Comline AG heuern derzeit viele Mitarbeiter an, deren ehemalige Firmen Insolvenz angemeldet haben. Am Standort Bielefeld haben beide Firmen Niederlassungen gegründet ? mit Angestellten der insolventen MVS.
Eigentlich will Bechtle-Chef Ralf Klenk in Österreich die Expansion
des Systemhauses vorantreiben, allerdings sagt der Manager nicht nein, wenn sich auch hierzulande die Möglichkeit bietet, den Standort im Systemhausgeschäft zu stärken. In Bielefeld hat sich so eine Chance für Bechtle ergeben. Ehemalige Mitarbeiter der seit einem Monat insolventen MVS, die zuletzt rund 60 Mitarbeiter beschäftigte, stehen nun auf der Gehaltsliste des neuen Bechtle-Standorts in Bielefeld. Auch das Hamburger Systemhaus Comline AG, das vor zwei Jahren die Karlsruher Comix übernommen hatte, nutzte die Konsolidierungswelle bei Systemhäusern und gründete kürzlich in Bielefeld eine neue Tochter.
Wie CRN aus Branchenkreisen erfahren hat, sollen auch Mitarbeiter der insolventen Ibex AG aus Augsburg beim Branchenprimus Bechtle untergekommen sein. Pressesprecher Rudi Schmidt bestätigte, dass in Köln, München und im Rhein-Main-Gebiet »eine ganze Reihe ehemaliger Ibex-Leute« zu Bechtle gestoßen seien, die Bechtles Geschäft im Enterprise-Computing ausbauen sollen. Was weitere Neugründungen von Töchtern anbelangt, verwies er auf den für Mitte August erscheinenden Halbjahresbericht.