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Systemhaus Raber+Märcker kauft sich aus insolventer BOG heraus

Systemhaus Raber+Märcker kauft sich aus insolventer BOG heraus. Die Stuttgarter IT-Firma Raber+Märcker, die seit 2000 eine Tochter der vor kurzem in die Insolvenz geschlitterten BOG-Gruppe war, agiert wieder selbständig im Markt. Altgesellschafter und das Management haben die Anteile vollständig übernommen und alle 150 Arbeitsplätze gerettet.

Autor:Martin Fryba • 13.4.2005 • ca. 1:00 Min

Systemhaus Raber+Märcker kauft sich aus insolventer BOG heraus

Tradition verpflichtet: Zum Beispiel beim Erhalt von Arbeitsplätzen. Zwar nicht unbedingt bei multinationalen Konzernen, wie die drohende Schließung des IBM-Standortes in Schweinfurth belegt, so doch zumindest bei mittelständischen Systemhäusern. Die seit 70 Jahren bestehende Firma Raber+Märcker, ein regionales Systemhaus mit 150 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz über 35 Millionen Euro, hat alle Anteile von der insolventen Muttergesellschaft BOG zurückgekauft und somit alle Arbeitsplätze gerettet. Die Anteile erwarben zu gleichen Teilen die Altgesellschafter und das Management. Auch die Anteile an der Raber+Märcker-Tochter Navigate in Erlangen liegen wieder bei der Stuttgarter Muttergesellschaft.

»Wir sind unbeschadet aus der Kurve gekommen«, sagte Raber+Märcker Geschäftsführer Uwe Brand in Anspielung auf die Insolvenz der BOG Informationstechnologie aus Münster. »Es gibt auch andere Werte als Shareholder-Value«, so Brand gegenüber CRN. Dies galt offensichtlich nicht für den Finanzinvestor GE Capital, der sein Engagement bei BOG und zahlreichen anderen Firmen zurückzog. Ein Grund dafür, dass BOG in finanzielle Schwierigkeiten geriet.

Die Gründer des Stuttgarter Traditionsunternehmen Raber+Märcker hatten im Jahre 2000 eine Nachfolgeregelung gesucht und ihre Anteile an die BOG verkauft. Die gemeinsame Nixdorf-Vergangenheit und das Know-how der BOG im Navision-Geschäft schien damals für einen Verkauf an ein größeres IT-Haus zu sprechen. Nun haben die Schwaben ihre Zukunft wieder in der eigenen Hand genommen. »Eine mittelstandsgerechte Struktur sowie kurze Entscheidungswege auf solider wirtschaftlicher Basis, sind somit langfristig sichergestellt«, teilt das Systemhaus mit.