T-Systems schreibt wieder schwarze Zahlen. Eine neu strukturierte, wieder profitable T-Systems strebt Wachstum besonders bei mittelständischen Kunden an. Der Dienstleister will mit massgeschneiderten Angeboten im Servicemarkt punkten.
Seit 1. Januar hat T-Systems eine neue Struktur. Der Geschäftskundenvertrieb der T-Com, die alte T-Systems und der interne Netzinfrastruktur-Dienstleister T-Netpro wurden zusammengefasst. Die Mitarbeiterzahl hat sich dadurch von ehemals rund 39000 auf jetzt rund 52000 erhöht. Dabei soll es nach den Worten von Vorstand Thomas F. Reiss trotz der für das laufende Jahr geplanten 1400 Neueinstellungen bleiben, da ungefähr gleich viele Mitarbeiter durch natürliche Fluktuation das Unternehmen verlassen würden. Die Zeit der roten Zahlen ist vorbei. Obwohl Abschreibungen, etwa für Debis, das Ergebnis noch stark belasten, kam 2004 unter dem Strich ein Vorsteuerplus (Einnahmen vor Steuern nach Abschreibungen) von 85 Millionen Euro heraus, das etwa zu 70 Prozent in Deutschland erwirtschaftet wurde.
Business mit zwei Bereichen
Das Unternehmen gliedert sich nun in zwei Bereiche: Enterprise Services bedient rund 60 multinationale Unternehmen und Institutionen der öffentlichen Hand. Für weiteres Wachstum setzt Reich hier besonders auf neue Outsourcingverträge. Auf der Cebit gab der Dienstleister diesbezüglich eine umfassende Vereinbarung mit Rewe bekannt. Die Kooperation mit der Deutschen Post, wo T-Systems umfassende Infrastruktur-Services leistet, wurde verlängert.
Zweiter Umsatzträger ist die Einheit Business Services, die 160000 Großunternehmen und Mittelständler betreut. Das derzeitige Volumen des Mittelstandsmarktes bezifferte der Manager auf rund 13 Milliarden Euro. »Hier wollen wir durch eine Vertriebsoffensive unseren Marktanteil von derzeit 27 Prozent steigern«, sagte Reiss auf der Cebit. Dazu sollen schlüsselfertige Einzellösungen genauso beitragen wie neue IT-Services. Welchen Umsatzanteil Services heute genau erwirtschaften, verschweigt T Systems. »Bei einem Unternehmen wie unserem ist der reine Hard- und Softwareanteil naturgemäß eher gering«, orakelt Reiss. Immerhin war zu vernehmen, dass 2004 der Servicesumsatz um 10,4 Prozent zulegte.
Neue Partner allenthalben
Zum Wachstum sollen neue Partnerschaften kräftig beitragen. Auf der Cebit unterschrieb T-Systems eine entsprechende Vereinbarung mit Microsoft für Lösungen, die auf Microsofts Office und Business Produkten basieren. Fujitsu-Siemens ist Partner bei Vermarktung und Vertrieb von PCs und Servern, für SAP vertreibt Siemens Business One in einem Hostingmodell. Weitere Kooperationen sollen folgen. Riess: »Wir verhandeln mit Cisco über Netzwerktechnologie und mit EMC über Speicher.«