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Tagmastore für Mittelständler

Tagmastore für Mittelständler. Dem Mittelstand sind? Storage-Features wie ­Virtualisierung meist zu teuer. HDS und OEM-Partner HP versuchen nun, das zu ändern.

Autor: Redaktion connect-professional • 28.9.2005 • ca. 2:30 Min

XP 10000 heißt HPs Variante des ab­gespeckten Tagmastore-Modells NSC55 von Hitachi Data Systems. Foto: HP

Tagmastore für Mittelständler

Komfortable Storage-Netze oder Virtualisierung können sich Mittelständler oft nicht leisten. Dieses Problem möchte HDS jetzt mit drei neuen Produkten lösen. Zugrunde liegt dabei die Technologie des Highend-Arrays Tagmastore USP, das im letzten Jahr vorgestellt und inzwischen weltweit schon 700 Mal installiert wurde.
HDS hat seine neuen Midsize-Tagmastores in vier Unterkategorien aufgeteilt: Das Modell WMS (Workgroup Modular Storage) 100 eignet sich besonders für Archivierung und Backup to Disk. Das Gerät hat 512 MByte bis 2 GByte Cache. Es unterstützt maximal 105 SATA(Serial ATA)-Laufwerke und erreicht so Kapazitäten von höchstens 42 TByte. Das Basismodul umfasst den Controller und 15 Laufwerke. Jede Er­weite­rungseinheit mit 15 Laufwerken be­nötigt drei weitere Höheneinheiten. Das System ersetzt die Thunder 9520 V.
Etwas größer ist die AMS 200 (Application Modular Storage), der Ersatz für die 9530V. Der Cache fasst hier zwei bis vier GByte Daten. Bis zu 512 LUNs (Logical Units) sind möglich. AMS 500 (ersetzt 9570V) hat maximal 8 GByte Cache, höchstens 225 Laufwerke, eine Kapazität von 90 TByte und bis zu 2048 LUNs. Der Anwender kann in beiden AMS-Systemen Fibre-Channel- und SATA-Platten mischen.

RAID-6 schützt SATA-Platten
Um die relative Unsicherheit der SATA-Technologie auszugleichen, wurde in die Systeme WMS und AMS RAID-6 (sechs Datenplatten, zwei Parity-Platten) implementiert. Außerdem unterstützten alle drei Geräte demnächst iSCSI und NAS, letzteres durch Implementierung eines NAS-Blades. Connectivity wird über 4-GBit/s-FC(Fibre Channel)-Ports hergestellt.
Besonders bemerkenswert ist, dass sich der Cache bei allen drei Modellen in Portionen zu mindestens 180 GByte auf unterschiedliche Blockgrößen konfigurieren lässt ? von vier bis 512 KByte. Das bedeutet, dass das System den Platz besser ausnutzt und Daten schneller findet.
Das Highend bildet der NSC (Network Storge Controller)55. Das reinrassige FC-System enthält wie die »große« Tagmastore einen parallelen Crossbar-Switch als Backplane und erlaubt durch eine standardmäßig implementierte Virtualisierungsschicht, bereits vorhandene Speichersysteme einzubinden. Die Lösung kann einen Speicherraum von maximal 16 PByte (Petabyte) als einheitliche Ressource verwalten. Ins Gerät selbst passen 69 TByte. Es hat bis zu 32 GByte Cache, 48 4-GBit/s-FC-, acht Ficon- und 16-Escon-Verbindungen. Features wie die Cache-Partitionierung finden sich auch im NSC55.
Als übergreifende Verwaltungsplattform dient die Hicommand-Software­suite. Sie bietet auch zusätzliche Applikationen. »Wir können zum Beispiel mit dem Data Retention Manager Teilbereiche der Platten der Systeme als WORM (Write Once, Read More) konfigurieren. Das ergibt eine revisionssichere Archivierungslösung«, sagt Georgios Rimikis, Manager Storage Solutions bei HDS Deutschland.
Die Preise für eine 5-TByte-Basisausführung liegen bei WMS100 unter 20000 Dollar und bei NSC55 um die 150000 Dollar. Bei AMS500 legt HDS eine Minimalkonfiguration von 10 TByte zu Grunde und gibt einen Basispreis von 70000 Dollar an. Besonders der Preis der WMS-Lösung bedeutet tatsächlich den Einstieg in mittelstandstaugliche Preisregionen. »Allerdings sind die Preise der Systeme extrem konfigurationsabhängig«, betont Matthias Rabeneck, Direktor Marketing bei HDS Deutschland.

HP zieht nach
Tagmastore-OEM HP präsentierte nur wenige Tage nach der Ankündigung von HDS seine eigene Version des NSC55 unter der Bezeichnung XP 10000. Dabei wurden wie üblich die Basis-Features von HDS übernommen, aber neue Software dazuentwickelt. Runderneuert präsentiert sich HPs Verwaltungssoftware Storageworks Command View XP in einer Advanced Edition. Sie verwaltet mehrere Arrays von einer Konsole aus. Außerdem stellte HP mit Snapshot XP eine Lösung vor, mit der sich Daten schnell lokal replizieren lassen.
Zu Preisen wollte Guido Klenner, Business Manager Online Storage bei HP Deutschland, nichts sagen. »Mit HDS lassen sie sich nicht vergleichen, weil bei uns viel Software zum Lieferumfang gehört«, sagt er.