Nach dem Ausscheiden von Frank Roszyk

Tandberg Data stellt sich breiter auf

25. August 2009, 7:03 Uhr | Ulrike Garlet

Nach der Insolvenz im Frühjahr und dem Rückzug von Frank Roszyk steht Tandberg Data in Deutschland unter neuer Führung. Der neue Sales Director Andreas Hellriegel möchte Tandberg Data weiter vom Spezialisten für Tape-Produkte zu einem Anbieter von Lösungen entwickeln. Das Partnerprogramm soll ausgebaut werden.

Überraschender Führungswechsel bei Tandberg Data: Der langjährige Geschäftsführer Frank Roszyk verlässt den Strorage-Hersteller. Nach Unternehmensangaben zieht er sich auf eigenen Wunsch zurück. Gleichzeitig mit Roszyk kehren offenbar weitere Mitarbeiter dem Spezialisten für Backup und Archivierung den Rücken.

Mit Andreas Hellriegel ist bei Tandberg Data allerdings bereits ein neuer Sales Director für Zentral- und Osteuropa an Bord. Von der Dortmunder Zentrale aus will er den Speicherspezialisten weiter in Richtung lösungsorientierte Produkte entwickeln. »Ich werde die schon gemachten Schritte weiterführen, um im Bereich Data Protection Gesamtlösungen anzubieten«, sagte er im Gespräch mit Computer Reseller News. Tandberg Data entwickelt sich bereits seit einiger Zeit über seine Wurzeln als Anbieter von Tape-Lösungen hinaus. Vor drei Jahren hat der Hersteller die Disklösungen der »RDX«-Serie ins Portfolio aufgenommen, im Mai kam zum ersten Mal eine Virtual Tape Library-Produktreihe dazu. »Virtual Tape Librarys haben inzwischen eine breite Marktakzeptanz«, weiß Hellriegel, der unter anderem bereits bei Fujitsu und Overland Storage gearbeitet hat.

Damit dürfte die Ausweitung des Portfolios jedoch noch nicht abgeschlossen sein. Erweitern möchte Tandberg Data sein Portfolio vor allem in Richtung Software wie etwa Deduplizierung. »Wir kennen aber auch unsere Kernkompetenzen und werden nicht in völlig neue Märkte gehen«, stellt Hellriegel klar.

Weiterentwickeln will Andreas Hellriegel auch das bestehende Partnerprogramm von Tandberg Data. »Nicht jeder Partner deckt unser gesamtes Portfolio ab. Ich möchte das Programm stärker auf die einzelnen Partner ausrichten«, gibt er als Ziel vor. Der Hersteller arbeitet derzeit mit rund 300 »Storage Partnern« und 70 »Automation Volume Partnern« zusammen. Dazu kommen weitere Reseller, die die Produkte bei Bedarf verkaufen. Auf der Suche ist Hellriegel auch nach neuen Händlern. Tandberg Data hatte bereits im Frühjahr für Schlagzeilen gesorgt. Damals hatte die norwegische Muttergesellschaft Tandberg Data ASA Insolvenz angemeldet. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten konnte der Storage-Spezialist einen Kredit des Finanzinvestors Cyrus Capital nicht mehr zurückzahlen. Es wurde mit der TAD Holding AS zeitgleich jedoch ein neues Unternehmen gegründet, um den Geschäftsbetrieb fortzuführen.


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