Tech Data zieht es ostwärts
Tech Data zieht es ostwärts. Tech Data will schon in diesem Sommer sein neues Logistikzentrum für Zentraleuropa im tschechischen Bor ? mit einer Fläche von 36.000 Quadratmeter das größte TD-Lager außerhalb der USA ? in Betrieb nehmen. Das bestehende Lager in Moers wird dennoch nicht geschlossen: Dort verbleibt beispielsweise die Retourenabwicklung.
Tech Data zieht es ostwärts
Früher als erwartet wird Tech Data sein neues Lager für Zentraleuropa in Bor (knapp 23 Kilometer vom deutsch-tschechischen Grenzübergang Waidhaus entfernt) in Betrieb nehmen. Wie CRN bereits berichtete (Ausgabe 24/05, Seite 32), bedeutet das im Gegenzug das Aus für das Logistikzentrum (Fulfillment) in Bischofsheim. Doch das Lager in Moers soll auch weiterhin bestehen: Für die Retourenabwicklung sowie für Ware, die verpackt werden muss. Unberührt von der Zentralisierungsmaßnahme bleiben die logistischen Kapazitäten des Value Add-Bereichs TD Midrange/Azlan. Auch die Ansprechpartner für Hersteller wie Fachhandelspartner bleiben laut TD-Management auf jeden Fall erhalten. »Unsere Partner werden vom Umzug gar nichts bemerken«, versichert Deutschland-Chef Klaus Schlichtherle.
Thomas F. Huber, Tech Datas bärbeißiger Zentraleuropachef, bezeichnete im Rahmen einer Pressekonferenz den Bau stolz als »größtes Investment des Konzerns außerhalb der USA«. Der Betrag liege im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Nähere Angaben zur aufgewendeten Summe sowie zu Investitionsanreizen, beispielsweise Subventionen, wollte Huber mit Verweis auf die Konzernvorgabe, keine Zahlen für die Vertriebsregionen bekannt zu geben, nicht machen.
Dropship-Quote soll erhöht werden
Allerdings betonte er, dass man Tschechien keineswegs nur wegen des niedrigen Gehaltsniveaus gewählt habe: Vom neuen Standort könne man alle zentraleuropäischen Länder besser beliefern. Manfred Born, Tech Datas Vice President Logistic, präzisiert: »Durch verbesserte Durchlaufzeiten, die günstige geografische Lage und die Ausweitung der Kapazitäten können wir die Bestellannahmezeiten für Lieferungen am nächsten Tag sogar verlängern.« Den anwesenden österreichischen Fachjournalisten wurde durch die Ankündigung allerdings ein wenig bange, denn der fließende direkte Grenzverkehr zwischen den beiden EU-Ländern ist nicht immer gewährleistet.
In der Anlaufphase sollen 50 Mitarbeiter in Bor beschäftigt werden, den Personalstamm will man abhängig von der Geschäftsentwicklung stufenweise auf rund 200 Beschäftigte ausbauen. Außerdem sieht sich der Distributionskonzern nun in einer guten Ausgangsposition für eine künftige Ausdehnung des Geschäfts nach Osteuropa. Beispielsweise soll das Geschäft in der Slowakei in Kürze von Tschechien aus aufgebaut werden. Konkrete Pläne für eine Expansion nach Osteuropa gebe es derzeit aber noch nicht. Ein zunehmend interessanteres Geschäftsmodell wird durch das neue Hightech-Lager laut Country Manager Schlichtherle die komplette Warenlogistik-Abwicklung für Reseller. Trotz der Unterschiede zwischen dem US-amerikanischen und dem deutschen Channel, sei es doch interessant zu sehen, dass »bei Tech Data USA die Dropship-Quote bereits über 70 Prozent liege«. In Deutschland befindet sich die Zahl der Warenauslieferung für Händler an deren Endkunden noch »im niedrigen zweistelligen Bereich«. Dabei sieht Schlichtherle gerade in der Aufgabe der eigenen Logistik sowie die elektronische Anbindung an das Wawi-System des Lieferanten erhebliche Kosteneinsparungspotenziale für die Fachhändler.
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