Weitere Vorteile ergeben sich bei der Kombination von VoIP und SBC. Hersteller wie die deutsche Igel Technology bieten mit ihren Thin-Clients kombinierte Endgeräte an: In die Firmware der Linux-basierten Thin-Clients ist standardmäßig ein VoIP-Client integriert.
Bei Geräten mit Windows-XP-Embedded lässt sich das Feature nachinstallieren. Als Basistechnologie nutzt beispielsweise Igel den weltweit verbreiteten Standard SIP. Das Open-Source-Protokoll dient der Lokalisierung der Gesprächspartner vor dem Verbindungsaufbau, richtet die Kommunikationssitzung ein und beendet sie wieder. Das Standardprotokoll hat die IETF bereits 1999 genormt.
Nicht zuletzt auf Grund seiner Einfachheit hat es sich inzwischen gegenüber dem konkurrierenden H.323-Standard durchgesetzt. Ein weiterer Vorteil solcher SIP-Clients ergibt sich aus den geringen Hardwareanforderungen, die er an die Endgeräte stellt. Die Leistungsfähigkeit der Thin-Clients wird kaum beeinflusst. Für den internen Einsatz von VoIP bedarf es mit solchen Thin-Clients lediglich eines SIP-Servers und eines Headsets.
Wird neben dem SIP-Server zusätzlich etwa die Open-Source-Software Asterisk auf dem Server implementiert, kann damit aus dem LAN heraus weltweit IP-Telefonie betrieben werden.
SBC verringert Datenaufkommen
Das Datenaufkommen, das die weltweiten Netzwerke durchläuft, wird mit der Einführung von UC weiter steigen und auch Performance-Verluste nach sich ziehen. In einer weltweiten Umfrage des Anbieters Network General gab die absolute Mehrheit der Unternehmen an, dass sie mit mehr Datenverkehr rechnen.
Und sie konnten dies auch aus ihren Erfahrungen heraus belegen: Drei von vier der befragten Anwenderunternehmen erklärten, dass in den letzten drei Monaten ein Viertel ihres Netzwerkdatenverkehrs aus Unified-Communications-Anwendungen bestand. Nahezu 40 Prozent der befragten Firmen haben Probleme mit der Anwendungs-Performance, die Ursache ist die Konvergenz von Kommunikationsapplikationen im IP-Netz.
Beim Server-Based-Computing werden solche Datenaufkommen verringert, denn die entsprechenden Kommunikationsprotokolle haushalten effizient. Folglich steht dem IP-Datenstrom tendenziell mehr Bandbreite zur Verfügung als beispielsweise in typischen Client-Server-Architekturen mit gemappten Netzlaufwerken, Performance-Probleme werden verringert.
Als Beispiel kann auch hier die integrierte VoIP-Funktionalität bei den Igel-Thin-Clients dienen: Beim Gesprächsaufbau wird die VoIP-Verbindung zwischen SIP-Client und SIP-Server ausgehandelt.
Der Sprachdatenstrom wird per Realtime-Transport-Protocol (RTP) übertragen. Dieses Protokoll wurde speziell für die Übertragung von Echtzeitdaten wie interaktives Audio oder Video entwickelt. Vor der Übertragung wird die Sprache komprimiert. Wie stark diese Kompression ist, hängt von den verwendeten Sprachcodecs ab. Die verwendete VoIP-Soft- oder Hardware kann diese je nach verfügbarer Bandbreite zudem automatisch anpassen. Je nach Kompressionsgrad liegt die Datenmenge dann zwischen 12 kBit/s und 80 kBit/s.