Umdenken gefordert
- Top-Manager langen weiter kräftig zu
- Umdenken gefordert
Die ethischen Diskussionen um die Gehälter und Verantwortung von Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel und seinen Kollegen haben also nicht viel bewegt. Sie schaden lediglich weiter dem Image der Manager in der Öffentlichkeit. So verdient etwa der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Clemens Börsig das 20-fache von seinem Kollegen bei Adidas. Das ist – nicht nur für den Otto Normalverbraucher - nur schwer nachvollziehbar. Dabei konnte Börsig, bedingt durch eine Verdoppelung der Vergütungen, mit 662.667 Euro eine Steigerung seiner Bezüge um satte 1.850 Prozent verzeichnen. Zwar wird die Vergütung der Manager meist an der Dividende bemessen, doch viele Unternehmen schütten trotz schlechter Zeiten ordentlich aus. Deshalb wird ein Umdenken gefordert. »Diese Entwicklung ist gesellschafts- wie wirtschaftspolitisch absolut verantwortungslos. Sie erfordert ein Umdenken bei denjenigen, die diese Situation derzeit noch begünstigen«, so Matthias Grundmann, geschäftsführender Direktor am Institut für Soziologie der Universität Münster, im Gespräch mit der Agentur pressetext. »Allein betriebswirtschaftlich betrachtet habe ich bei dieser Vergütungspraxis große Bedenken. Soziale Verantwortung wird hier mit Füßen getreten«.
Die »oberen« 20 Prozent der Bevölkerung verdienen in Deutschland mittlerweile knapp 35 Prozent des Gesamteinkommens in Deutschland. Noch krasser ist der Unterschied beim Vermögen: Die reichsten zehn Prozent besitzen fast die Hälfte des Vermögens. Eine ähnliche Entwicklung gibt es auch in den USA und den meisten anderen westlichen Demokratien.