Anders als bei der Fachhandelskooperation Akcent gibt es für das Pilotprojekt »Digital Inc« keine Zukunft mehr, geschweige denn Ausbaupläne. In einer knappen Ad-hoc-Meldung teilte am 1. August die Synaxon AG mit, dass sie den Pilotbetrieb geschlossen habe. Damit wird die Geschäftstätigkeit des bisher einzigen Standortes des Company Stores, im SCS Multiplex in Wien, eingestellt. Begründet wird der Rückzug von dem Konzept dieses Betriebstypes mit dem Hinweis, »dass der Break-even durch die österreichische Gesellschaft in absehbarer Zeit nicht erreichbar ist«. Mit dem Start von »Digital Inc« im November 2004 wollte Synaxon-Vorstand Frank Roebers einen »neuen Betriebstyp« fürs Consumergeschäft starten. Große Fläche, attraktive Lage, alle Produkte rund um Consumer Electronic – und das Ganze als europäisches Franchisesystem. Doch das Pilotprojekt in Wien kam nie richtig in Schwung.
Trotzdem schwärmte im November vergangenen Jahres Hendrik Schütte, Expansionsleiter des Geschäftsbereichs Franchise, davon, dass die Entwicklung des Betriebstyps als abgeschlossen betrachtet werden könne: »Wir haben viel probiert und Rückschläge in Kauf nehmen müssen, auch personelle Veränderungen in der Führungsstruktur waren unumgänglich.« Damit sei die Zeit reif, dieses Store- Konzept Schritt für Schritt als Franchisesystem anzubieten (siehe CRN 47/05, Seite 39). In diesem Jahr war für den Pilotstore die Beteiligung eines Minderheitsgesellschafters vorgesehen, der nach vollständiger Übernahme des Betriebes erster Franchisenehmer für »Digital Inc« werden sollte. Außerdem war ein zweiter Store in der Wiener City geplant. Ebenso die Expansion des Konzeptes nach Deutschland. Nüchterner hingegen die Konzernbilanz 2005. Demnach wies das Pilotprojekt einen Verlust von 0,95 Millionen Euro aus – höher als noch zur Jahresmitte prognostiziert. Grund dafür: hohe Anlaufkosten, hohe Personalkosten und überproportionaler Verlust im vierten Quartal 2005 aufgrund des starken Preisdumpings bei CE-Produkten.
Jetzt sollen »zahlreiche Erkenntnisse und Ergebnisse aus dem Markt- und Betriebstypentest auf das deutsche Franchisegeschäft übertragen werden«. Durch die Schließung erwartet die Synaxon AG für das laufende Jahr Sonderaufwendungen in Höhe zwischen 400.000 und 600.000 Euro.