»Google ist für uns ein großartiger Geschäftspartner«
- »Uns geht es nicht ums Geld, sondern um die Zufriedenheit der User«
- »Google ist für uns ein großartiger Geschäftspartner«
CRN: Mozilla hat vor kurzem seinen Finanzbericht für das Geschäftsjahr 2006 veröffentlicht. Rund 85 Prozent Ihrer Einnahmen stammten aus der Partnerschaft mit Google – besteht hier nicht die Gefahr einer zu großen Abhängigkeit von dem Suchmaschinenbetreiber?
Nitot: Google ist für uns ein großartiger Geschäftspartner und mischt sich auch nicht in unsere Produktentwicklung ein. Mozilla verfügt daneben aber auch über Rücklagen für »schwere Zeiten«, die es uns auch im Falle möglicher Zwistigkeiten mit einem großen Partner ermöglichen, unseren Kurs weiterzuverfolgen.
CRN: Fast im Wochentakt eröffnet Google neue Geschäftsfelder – oft auch durch die Übernahme bisheriger Geschäftspartner. Könnte nicht auch Mozilla eines Tages zum Ziel der Kauflust von Google werden?
Nitot: Mozilla ist eine nicht-profitorientierte Stiftung und hat klar erklärt, dass man nicht zur Übernahme steht. Würde dies jemals geschehen, so würde die Entwickler- Community sicherlich das Projekt verlassen. Alles was dann noch mit Mozilla verbunden bliebe, wäre der Quellcode der Produkte – und dieser ist bereits heute für jedermann frei zugänglich. Mozilla zu verkaufen, wäre daher eine ausgesprochen unkluge Idee.
CRN: Mit dem Wachstum von Mozilla und seinem Mitarbeiterstock wird eine zuverlässige Finanzierung des Projekts immer wichtiger. Gibt es auch Überlegungen zu möglichen alternativen Einnahmequellen?
Nitot: Unsere derzeitigen Einnahmen ermöglichen sowohl eine nachhaltige Geschäftsentwicklung wie auch die Bildung ausreichender Rückstellungen. Natürlich wäre es schön, eine breitere Fächerung der Einnahmequellen zu haben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es aber noch zu früh, um darüber nachzudenken.
CRN: Ein Ausbau Ihrer Partnerschaften – etwa mit Systemhäusern oder Internet-Providern – ist derzeit also nicht geplant?
Nitot: Wir arbeiten ja bereits mit einer Reihe wichtiger Unternehmen wie Google, Yahoo und Ebay zusammen und können uns vorstellen, unsere Partnerbasis in Zukunft weiter auszubauen. Die wesentliche Voraussetzung ist jedoch, dass der Nutzen für unsere Anwender im Mittelpunkt steht und die Freiheit von Mozilla nicht eingeschränkt wird.
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