Unzufriedene Microtrend-Partner erzwingen Strategiewechsel

5. Februar 2004, 11:47 Uhr |

Unzufriedene Microtrend-Partner erzwingen Strategiewechsel. Unter den Microtrend-Partnern rumort es. Sie verlangen mehr Unterstützung durch die Zentrale. Vorstand Frank Roebers reagiert: Partner-Beirat, bessere Informationspolitik sowie Shop- und Systemhauskonzept sollen die Stimmung wieder aufhellen.

Unzufriedene Microtrend-Partner erzwingen Strategiewechsel

Es brodelte in der Zentrale der PC Spezialist Franchise AG in Bielefeld: 15 Mitglieder der zu PC Spezialist gehörenden Fachhandelskooperation Microtrend waren Anfang Januar zum Strategiegespräch angereist. Auf der anderen Seite des Tisches acht Mitarbeiter der Zentrale, unter ihnen Vorstands-Chef Frank Roebers, sowie die neuen Microtrend-Geschäftsleiter Friedrich Pollert und Elvir Basic. »Die Partner sollten mal sagen, was ihnen nicht gefällt«, erklärt Roebers gegenüber CRN das Treffen. Dass die Mitglieder richtig Dampf ablassen wollten, war ihm vermutlich nicht klar. Allerdings zeigt sich Roebers im nachhinein ganz zufrieden mit dem Verlauf der fast sechs Stunden dauernden Debatte. Immerhin kündigte der Vorstand, wie in einem CRN vorliegenden internen Bericht festgestellt worden ist, »einen deutlichen Richtungswechsel« an und versprach, mehr und besser für die Mitglieder zu arbeiten. Die Kritik, dass die Mitglieder zu wenig unterstützt würden, konterte Roebers mit der Feststellung, dass es ab Mitte Februar eine Best Practice Datenbank gebe. Ziel ist die direkte Kommunikation zwischen den Partnern und der Zentrale sowie den Partnern untereinander. Geplant sind vorläufig die Bereiche Feedback, Know-how-Austausch, Suche- und Biete-Funktion, sowie Fragen und Antworten bei Technikproblemen. Ebenfalls zur besseren Kommunikation soll ein Partner-Beirat beitragen, der noch in diesem Jahr gewählt wird. Das Gremium wird vor allem Empfehlungen für bessere Leistungen ausarbeiten, bei Streit zwischen Zentrale und Partner schlichten sowie bei Vertragsgestaltung und Gebietskonflikten beratend tätig sein.

Auch der Kritik einiger Mitglieder an den monatlichen Flyern kam die Zentrale entgegen. Prinzipiell halte man zwar an der Aufteilung des Werbeblattes fest, also Top-Angebote mit geringer Marge auf der ersten Seite, um damit Kunden in den Laden zu locken, doch sei den Partnern die Flyerbuchung freigestellt. Flexibler und schneller sollen künftig auch die Informationen zu Preisen und Produkten in der Datenbank den Partnern zur Verfügung gestellt werden.

Geplant sind im Rahmen der Neuorientierung von Microtrend außerdem ein Shop- und ein Systemhauskonzept. Während der Systemhausbereich noch in Planung ist, gibt es für das Shopkonzept bereits konkrete Vorstellungen. Einen Schwerpunkt bildet ein Baukastensystem mit verschiedenen Leistungspaketen. Als Voraussetzung für einen Shop zählen Standorte mit mindestens 12.000 Einwohnern, gute Lage und Parkplätze. Die Betreiber werden unternehmensintern ausgebildet, müssen über ein Grundkapital von 60.000 Euro verfügen, mindestens zwei Angestellte vorweisen ? davon ein Techniker ? und ein monatliches Umsatzvolumen von 40.000 Euro erwirtschaften.


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