Problematische Einsatzregeln
- USA rüsten für den digitalen Erstschlag im Internet
- Problematische Einsatzregeln
Diese Zusammenwürfelung aus den bisherigen Cyber-Truppen birgt das nächste Problem. Denn bisher ist eine klare Befehlslinie nur vom Präsidenten zum Kommandeur der neuen Einheit vorgesehen. Darunter zeichnet sich Kritikern zufolge zwischen den einzelnen Militärteilen ein Zuständigkeitsgerangel ab. Das neue Kommando müsse ganz anders aufgebaut werden als es die sonst übliche starre Hierarchie im Militär vorsieht, befindet der Experte für IT-Sicherheit Michael Tanji im Fachmagazin "Defense Technology International". Sonst sei es zum Scheitern verurteilt.
Ebenfalls hinderlich für das Cyber Command: Es mangelt bei den Streitkräften noch an Einsatzregeln für Angriffe aus dem Web. Ohnehin operiert die Einheit zunächst in engen Grenzen. Ihre Zuständigkeit beschränkt sich derzeit auf Militärserver, im Internet an Adressen mit der Endung ".mil" zu erkennen. Zielen die Angriffe von außen auf Regierungsserver mit ".gov" oder private Netze mit ".com", ist das Heimatschutzministerium oder die Bundespolizei FBI zuständig.
Geht es nach den Erfindern des Cyber Command, darf es bald enger mit den Behörden und Privatunternehmen kooperieren, um die Netzwelt in den USA wirklich umfassend beschützen zu können. Dafür aber müssen das Weiße Haus und der Kongress einige Gesetze ändern, die noch aus der Zeit stammen, in der Telefone Wählscheiben hatten.