Verbessern Sie Ihre Streitkultur durch Mediation!

27. Oktober 2008, 7:43 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Lösung inklusive Beziehungsebene der Konfliktpartner

Mediation bedeutet die harte, aber faire Auseinandersetzung der Konfliktpartner unter Anleitung eines Vermittlers.
Mediation bedeutet die harte, aber faire Auseinandersetzung der Konfliktpartner unter Anleitung eines Vermittlers.

Um dies zu verhindern, hat sich die Mediation eine umfassende Konfliktlösung auf die Fahne geschrieben. In den USA einst als Methode zur Vermittlung in Scheidungsprozessen entwickelt, will sie inzwischen auch zu einer positiven Streitkultur in den Unternehmen führen. Wie Dr. Bernd M. Wittschier in seinem Beitrag »Streitkultur entwickeln« für die Fachzeitschrift Aquisa der Haufe Mediengruppe beschreibt, bezieht sie im Unterschied zur sachorientierten Konfliktlösung die Beziehungebene, also die Denk- und Verhaltensweisen der Konfliktparteien, systematisch mit ein.

Im Zentrum der Wirtschaftsmediation steht die harte, aber faire dialogische Auseinandersetzung der Konfliktpartner unter Anleitung eines Vermittlers an einem runden Tisch. Dabei hat jeder Diskutant die Ansichten seines Gegenübers zu respektieren, darf und soll aber gegen sie Einspruch erheben und Einwände formulieren. Das Ziel des Prozesses ist eine möglichst einvernehmliche, von allen Beteiligten gemeinsam erarbeitete, verantwortete, mitgetragene und praktizierte Vereinbarung als Konsens.

Für die wichtige Position des Mediators eignen sich am besten externe Personen mit hoher Kommunikations- und Sozialkompetenz, die »von Natur« aus einen neutralen Status einnehmen. Er versteht sich idealerweise als neutraler Vermittler, der Hilfe zur Selbsthilfe anbietet und die Konfliktparteien letztendlich zur Konfliktsouveränität führt. Er ist nur für das Vermittlungsverfahren verantwortlich, die eigentliche Lösung des Konfliktes muss den Kontrahenten selbst gelingen. Der Mediator achtet einerseits auf die Einhaltung der Spielregeln und motiviert andererseits die Beteiligten zum ernsthaften Umgang mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen. Denn Mediation beruht auf dem Verständnis, dass Gefühle im Konfliktfall Tatsachen sind und dass die Streitenden erst konsensfähig werden, wenn so starke Gefühle wie Ärger, Neid und Erniedrigung aufgearbeitet sind.

Unablässliche Voraussetzungen für die Konfliktpartner sind gegenseitige Offenheit, Ehrlichkeit, Respekt und Tolerenz gegenüber den Meinungen des Anderen sowie die Fähigkeit, die eigene Perspektive wechseln zu können. Schließlich muss auch die Chefetage den gesamten Mediationsprozess akzeptieren.


  1. Verbessern Sie Ihre Streitkultur durch Mediation!
  2. Lösung inklusive Beziehungsebene der Konfliktpartner
  3. Vor dem Gruppenkonsens kommen Einzelgespräche

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