Verlustgeschäft: Aus für COS Remarketing

19. Februar 2004, 11:47 Uhr |

Verlustgeschäft: Aus für COS Remarketing. COS Computer Systems AG in Baden trennt sich von den Remarketing-Gesellschaften. Der Geschäftsbereich hatte in Folge Verluste geschrieben. Dagegen strebt COS eine Mehrheitsbeteiligung von 90 Prozent am Internet-Handelshaus Avitos GmbH an.

Verlustgeschäft: Aus für COS Remarketing

Das Geschäft mit der Wiedervermarktung gebrauchter IT-Produkte läuft für die Distribution nicht sonderlich gut (CRN Ausgabe 7/04). Der COS-Konzern ist mit eigenen Remarketing-Gesellschaften in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien vertreten. Allerdings ohne großen Erfolg - seit langem mit Verlusten. Gestern zog der Verwaltungsrat (Aufsichtsrat) der COS-Gruppe die Notbremse. Das Remarketing-Geschäft wird eingestellt. Während in Frankreich, Großbritannien und der Schweiz über ein MBO verhandelt wird, soll die deutsche Remarketing-Tochter Ende März geschlossen werden. Verwaltungsratspräsident Kurt Früh begründete den Ausstieg vor allem mit einem zu geringen Angebot »an gut vermarktbaren Gebrauchtgeräten«.

Ab sofort wird der Konzern, so Früh, ausschließlich in den zwei Geschäftsbereichen Distribution und Systemintegration tätig sein. »Da eine rasche und nachhaltige Verbesserung der Rentabilität absolut oberste Priorität hat, werden wir uns künftig auf diese Bereiche konzentrieren«. Deshalb soll die Minderheitsbeteiligung von 31,35 Prozent am deutschen Internet-Handelshaus Avitos in eine Mehrheitsbeteiligung von über 90 Prozent aufgestockt werden. 2003 erzielte Avitos einen Umsatz von knapp 35 Millionen Euro. »Die Bedeutung des Internets als zusätzlicher Absatzkanal zum bereits etablierten Handel hat für die von uns vertretenen Hersteller in den letzten Jahren stark zugenommen«, kommentiert Früh den Beschluss. Weiter betont er, dass der Internethandel die fachhandelsorientierte Distribution im SMB-Segment sinnvoll ergänze.

In einem vorläufigen Geschäftsbericht für 2003 schließt die COS Gruppe gegenüber dem Vorjahr mit einem Umsatzrückgang von etwa 3,5 Prozent auf 645 Millionen Euro ab. Vorrangiges Ziel des Konzerns sei es, die Ertragsaussichten der Gruppe nachhaltig zu verbessern, betont Früh. Mit dem Rückzug aus dem Remarketing wird die Konzernspitze von fünf auf drei Mitglieder reduziert: Remarketing-Chef Markus Blumenthal verlässt Ende des Monats das Unternehmen. CEO Roland Apelt übernimmt in Personalunion den von Dexter McGinnis geleiteten Geschäftsbereich Systemintegration. Der wiederum soll sich künftig um den weiteren Aufbau des deutschen Systemintegrations-Geschäfts kümmern.

http://www.cosag.de


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+