Versatel stabilisiert Umsätze dank Geschäftskunden
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Telekomanbieter Versatel <VTW.ETR> hat den Umsatz im zweiten Quartal dank seiner Geschäfts- und Großkunden stabil halten können. Von April bis Juni lagen die Erlöse mit 181,2 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres,...
…teilte das Unternehmen am Freitag mit. Das Privatkundengeschäft lahmt zwar nach wie vor, doch die Vermietung des eigenen Netzes an Drittanbieter und die höhere Nachfrage von Geschäftskunden glich den Rückgang aus.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging unterdessen um fünf Prozent auf 42,7 Millionen Euro zurück. Unterm Strich blieb ein Verlust von 15 Millionen Euro (Vorjahr: minus 16,7 Mio Euro). Wegen niedrigerer Abschreibungen konnte Versatel das Minus zum Vorjahr etwas verringern. Der Telekomkonzern hat auch seine Investitionen deutlich zurückgefahren. Der Free Cashflow verbesserte sich auf 1,5 Millionen Euro, im Vorjahr hatte Versatel noch unter einem Barmittelabfluss gelitten.
Im Privatkundengeschäft sank die Zahl der DSL-Verträge um rund 55.000 auf 654.000, der durchschnittliche Umsatz je Kunde ging ebenfalls zurück. "Mit der Weiterentwicklung des Geschäftskunden- und Carrier-Segments haben wir hier die richtigen Weichen gestellt", gab sich Versatel-Chef Alain Bandle zufrieden. Versatel will sich stärker auf Geschäfts- und Großkunden ausrichten. Das Privatkundengeschäft soll profitabel gestaltet werden, in neue Kunden steckt Versatel aber kein Geld mehr. An einen Verkauf des Privatkundengeschäfts denke Versatel aber nicht, sagte eine Sprecherin.
Ende Juni hatte sich Versatel nach kaum zwei Jahren wieder von seiner Kabelgesellschaft getrennt. Für 66 Millionen Euro kaufte der Finanzinvestoer Chequers Capital Hausleitungen und Kundenverträge. Versatel handelte mit dem Verkauf einen Vertrag über die Nutzung der Netzebene-3 aus. Das heißt, die Daten von den Kabelanschlüssen werden weiterhin über das Versatel-Netz abtransportiert. Der frühere Versatel-Chef Peer Knauer hatte die Kabel-Strategie angestoßen, um die Miete für die so genannte letzte Meile der Telekom zu umgehen. 2008 hatte Versatel zwei kleinere Kabelgesellschaften gekauft./ang/stw/tw