Verschluckt
Verschluckt. Immer schneller, immer größere Kapazitäten, immer kleiner, das sind die Mega-Trends bei IT-Produkten. Rechenmaschinen, die vor einigen Jahren noch die Größe von drei Wohnblocks einnahmen, sind nun auf Fingernagelgröße geschrumpft.
Verschluckt
Leider hält bisweilen die menschliche Anatomie nicht mit dem Miniaturisierungsstreben der Computer-Industrie Schritt: Unsere Finger werden beispielsweise partout nicht kleiner, um die Tastaturen moderner Handys zu bedienen und die Evolution ist noch nicht weit genug fortgeschritten, um uns Adleraugen zu geben, um die kleinen Knöpfe und Displays noch zu sehen. Diese körperlichen Umwandlungen wird es wohl erst in künftigen Generationen von Homo sapiens durch natürliche Auslese geben ? die, die aufgrund von Wurstfingern und Altersweitsicht nicht mit zeitgemäßen Geräten kompatibel sind, werden der neuen menschlichen Evolutionsstufe mit schlanken Fingern und Adleraugenblick im Nahsehbereich Platz machen müssen und aussterben.
Dass kleine Geräte aber nicht nur negative Auswirkungen auf die Flora oder Fauna haben müssen, zeigt ein Beispiel aus dem Oman: Im arabischen Sultanat war eine Bäuerin verzweifelt auf der Suche nach ihrem Mobiltelefon, das sie nach der Arbeit im Kuhstall vermisste. Zum Glück kennen auch omanische Landwirte den üblichen Trick, wenn man das Handy verlegt hat: Einfach von einem anderen Telefon die eigene Rufnummer wählen und dem Klingeln nachgehen. Tatsächlich war ein schwacher Klingelton zu hören ? er kam tief aus dem Bauch einer Kuh. Nicht auszudenken, was das arme Tier hätte ertragen müssen, hätte es ein Mobiltelefon der Aktenkoffer-Bauweise geschluckt, die noch Anfang der 80er-Jahre üblich war. Welches Fabrikat das Mobiltelefon hatte, ist leider unbekannt, doch es dürfte vermutlich ein westliches Fabrikat wie Nokia oder Motorola gewesen sein. Denn das hat die jüngere Vergangenheit gezeigt: Östliche Nachbarn schlucken gerne mal alles, was mit Handys zu tun hat. So ist ein taiwanisches Rindvieh gerade dabei, mit mindestens sieben Mägen die Siemens-Handy-Sparte rückstandsfrei zu verdauen.