Verschlüsselte Handy-Gespräche War die Verschlüsselung von Mobilfunkgesprächen bislang eine Sache für staatliche Geheimnisträger, gibt es jetzt immer mehr Lösungen auch für die Geschäftsführungsebene von Unternehmen.
Die Funkverbindung zwischen einem Mobiltelefon und der Basisstation wird zwar verschlüsselt, doch das Sicherheitsniveau dieser Verschlüsselung ist eher bescheiden. Aus diesem Grunde wurde in sensiblen Bereichen der obersten Bundesbehörden in Deutschland immer schon zusätzlich verschlüsselt. Die entsprechenden Geräte sowie die Hardware- und Software-Requisiten waren oder sind sehr teuer und nicht besonders flexibel, das heißt beispielsweise an ein ganz bestimmtes Mobiltelefon gebunden. Mittlerweile gibt es einige Lösungen, die sich auch für den normalen Unternehmensbereich rechnen könnten. Da immer mehr sensible Geschäftsdaten Gegenstand von Mobilfunkgesprächen werden, wäre eine solide Verschlüsselung solcher Gespräche gewiss angebracht. Kosten und Aufwand sind immer noch happig, werden aber akzeptabler.
Phonecrypt für Windows Mobile Die Verschlüsselungslösung Phonecrypt des Münchener Anbieters Securstar liegt bei 800 Euro für Mobiltelefon und Software. Die Software allein kostet 600 Euro. Natürlich muss sie für jedes Telefon gesondert erworben werden. Einem sicheren Gespräch geht ein asynchroner Schlüsselaustausch zur Erzeugung eines 256-Bit-AES-Schlüssels voraus. Diesen eindeutigen Schlüssel teilen sich nur die beiden Telefone. Er wird vor jedem verschlüsselten Gespräch erzeugt und danach wieder gelöscht. Die Phonecrypt-Software läuft nach Aussage von Securstar-Geschäftsführer Wilfried Hafner »auf allen Mobiltelefonen, die auf Windows Mobile aufsetzen«, damit also nicht auf Nokia-Handys. Um »Kompatibilitätsprobleme auszuschließen«, empfiehlt Securstar aber Software und Mobiltelefon als Gesamtpaket zu kaufen. Phonecrypt verwendet den Datenkanal des GSM-Telefons, ist also nicht für GPRS, WLAN oder UMTS ausgelegt. Verschlüsselt werden können Sprache, SMS und MMS.