Verwirrt
Verwirrt. Eine künftige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für die kommende Legislaturperiode ein utopisches Ziel gesetzt: Sie will, wie CRN exklusiv erfuhr, die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland von knapp fünf Millionen auf Jahre hinaus konstant halten!
Verwirrt
Gelänge dies tatsächlich, wäre das ein grandioser Erfolg, der der CDU, ähnlich wie ihrer Schwesterpartei in Bayern, die immerwährende Regierung auf Bundesebene sichern würde. Merkel und ihr kommender Wirtschaftsminister Paul Kirchhof ? eine Art deux ex machina im Kompetenzteam der CDU ? werden es allerdings sehr schwer haben, die derzeit noch bestehenden 39 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland in Lohn und Brot zu halten. Denn die Automation in der Wirtschaft schreitet unaufhörlich voran und macht selbst vor dem Dienstleistungssektor nicht mehr Halt.
An menschenleere Produktionsstätten haben wir uns ja mittlerweile ebenso gewöhnt wie an die freundliche Computerstimme des Sprachdialogsystems bei der Deutschen Bahn, die einem verzweifelten Anrufer statt eine Zugverbindung von München?Plauen zu nennen, nach Düren bei Aachen schicken will. Neu hingegen war die Erfahrung Tausender Besucher der Internationalen Funkausstellung, dass so bekannte Konzerne wie Sony völlig ohne Personal auskommen. Statt hübschen Hostessen und fachkundigen CE-Spezialisten irrten Konsumenten, Händler und die Presse durch den Messestand des japanischen Unterhaltungsriesen als befänden sie sich in einem ausgeklügelten Maisfeld-Labyrinth. Mancher Besucher soll gar erst beim Abbau des Stands völlig verwahrlost in einer Ecke aufgefunden worden sein. Auf solche individuellen Schicksale nimmt der unaufhaltsame Strukturwandel der Arbeitswelt freilich keine Rücksicht.
Selbst beim Deutschen Bundestag, wo noch immerhin rund 5.000 Menschen in der Verwaltung arbeiten, hat die Automation längst eingesetzt. Ein virtueller Geier auf der Internetseite bundestag.de erklärt geduldig alle Fragen, die vormals ein ganzer Stab von Pressereferenten hätte genervt beantworten müssen. Zum Beispiel, ob eine künftige Kanzlerin Angela Merkel sich auch die Haare färbt? »Statt über meinen Körper zu sprechen, erzähle ich Ihnen lieber etwas zu einem von meinen Lieblingsthemen«, so die viel sagende Antwort des Federviehs. Nachhaken zwecklos!