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Virenaufkommen rückläufig, Instant Messaging-Attacken legen zu

Virenaufkommen rückläufig, Instant Messaging-Attacken legen zu. Black Spider Technologies, Anbieter von Managed Security Services, zählt im April deutlich weniger Viren als je zuvor. Mitbewerber Postini hat dafür im selben Monat vier Mal so viel Instant Messaging Attacken wie noch im März verzeichnet.

Autor:Redaktion connect-professional • 5.5.2006 • ca. 1:55 Min

Virenaufkommen rückläufig, Instant Messaging-Attacken legen zu

Man kann nicht alles auf einmal tun: Diese Weisheit gilt scheinbar auch für die Urheber von so genannter Malware, also die Autoren von Viren, Würmern und anderem bösartigen Code. Daher ist der Anteil der mit Viren infizierter E-Mails am gesamten Mail-Aufkommen laut den Statistiken von Black Spider nun auf weniger als ein Prozent gesunken: Nur noch 0,79 Prozent aller E-Mails hätten einen Virus enthalten. Die Viren-Statistik des Unternehmens verzeichnet damit einen Tiefstand. Nur vier Monate zuvor, im Dezember 2005, lag der Anteil bei 3,93 Prozent am gesamten Mailaufkommen - ein Rekordhoch. Dafür sei der Anteil an Phishing-E-Mails stark gestiegen: Gut ein Drittel mehr als im März, seien im Umlauf, so Black Spider. »Der Wegfall von Viren-E-Mails gibt zunächst Anlass zur Freude, doch der sprunghafte Anstieg der Phishing-E-Mails zeigt, dass die Autoren schadhafter Codes ihre Angriffe nun zielgerichteter steuern«, fasst Günter Fuhrmann, Geschäftsführer von Black Spider in Deutschland, die Ergebnisse zusammen.

Im April war in einer vom E-Mail-Security-Anbieter Ciphertrust in Auftrag gegebenen Studie eine deutliche Zunahme von unerwünschten oder schädlichen Mails in Unternehmen festgestellt worden: Mehr als ein Drittel der für die Analyse Befragten gab an, dass sich das Aufkommen derartiger E-Mails um über die Hälfte gesteigert habe. Jeder Vierte schätzte die Zunahme sogar auf 75 Prozent. Instant Messaging ist der Umfrage zu Folge ? zumindest als offizielles Kommunikationsmittel - bislang als Unternehmensanwendung dagegen kaum verbreitet. Lediglich 13 Prozent der in der Ciphertrust-Umfrage befragten Unternehmen nutzen dieses Medium. 23 Prozent gaben aber an, dass Gratis-Instant-Messaging-Services zumindest toleriert würden. Die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher liegen.

Postini, amerikanischer Anbieter von Message Management, stellt in seiner Monatsstatistik ähnliches fest. Die Amerikaner, die erst kürzlich auch in Deutschland starteten, sehen Angriffe auf Instant Messaging-Nachrichten weiter auf dem Vormarsch. Das Aufkommen von Spam und Viren in E-Mails habe im April dagegen stagnierte. Postini verarbeitete im vergangenen Monat über 22 Milliarden Nachrichten. 18,5 Milliarden E-Mail-Nachrichten davon waren Spam. Damit lag die Quote der unerwünschten E-Mails am Gesamtaufkommen im letzten Monat bei 84 Prozent. Das ist sicher aber auch dadurch bedingt, dass sich die Zahlen vor allem auf den US-Markt beziehen, der traditionell mit einem höheren Spam-Aufkommen zu kämpfen hat.

Postini filterte darüber hinaus im April 7,6 Millionen Instant Messages, rund 15 Prozent mehr als im März. Verglichen mit E-Mail-Viren, die Postini in etwa zwei bis drei Prozent aller E-Mails entdeckt, liegt der Anteil schädlicher Inhalte bei Instant Messaging derzeit bei einem Prozent und ist damit noch relativ niedrig. Dennoch habe er sich im Vergleichszeitraum vervierfacht.