Schon in den Goldgräberzeiten der Computerindustrie pflegte CRN gute Kontakte zu den Elektronikhändlern des berüchtigten »Computerstrichs« in der Münchner Schillerstraße: Mancher CRN-Volontär durfte sogar als Praktikant hinter der Ladentheke von Strixner + Holzinger oder Computer Seemüller den Händleralltag erleben.
Die schönsten Straßen und Plätze der bayerischen Hauptstadt tragen natürlich die Namen der königlichen und kurfürstlichen Landesväter. Für die deutschen Dichterfürsten Goethe und Schiller blieben da nur noch hässliche Straßenzüge im Münchner Bahnhofshofviertel übrig. Dies geschah durchaus »zum Fleiß«, wie eine Münchner Schnurre weiß, denn die Stadtväter um 1860 nahmen den Dichterfürsten ihr Desinteresse gegenüber der aufstrebenden Südmetropole übel.
Auch heute noch gilt das Viertel zwischen Schiller- und Goethestraße vielen Einheimischen als ästhetischer Schandfleck der Stadt. Dabei sieht es eigentlich genauso aus wie jedes andere Bahnhofviertel in jeder anderen Stadt – das ist aber in den Augen der Münchner vielleicht auch schon das Schlimmste, was man über die Isarmetropole sagen kann. Zuletzt hat dieser Teil der Ludwigsvorstadt durch das frohe Straßenmarkttreiben der Zuwanderer zwar wieder einiges an Kolorit hinzugewonnen, doch noch immer bestimmen abgetakelte Tabledance-Bars, schmierige Spielsalons und wenig vertrauenswürdige Imbissbuden das Straßenbild.
Und natürlich waren da noch die vielen Computershops: In den Hochzeiten reihten sich auf dem »Computerstrich« auf der Schillerstraße und der angrenzenden Schwanthalerstraße und Landwehrstraße die IT-Ladengeschäfte aneinander. Balzer, Strixner + Holzinger oder Seemüller hießen die Alteingesessenen. Laufkundschaft für die neuen Technologien gab es zuhauf – vor allem auch Bauteile und Komponenten für erfahrene Bastler gingen dort über die Ladentheken.