CRN pflegte stets gute Kontakte zu den Händlern vor Ort. Die Jungredakteure und Volontäre wurden noch zur Jahrtausendwende regelmäßig in die Schillerstraße hinter die Ladentheke geschickt. So sollten die Channel-Schreiberlinge etwa als Aushilfsverkäufer bei Strixner + Holzinger praxisnah den Händleralltag erleben können. Auch in späteren Jahren besuchten CRN-Autoren regelmäßig die Shop-Besitzer auf der Computermeile, um aus erster Hand zu erfahren, wie sich das Geschäft auf Straßenhöhe entwickelte.
Freilich: Die meisten dieser alten Bekannten gibt es heute noch nicht mehr. Zunächst kauften die größeren Händler ihre strauchelnden Nachbarshops auf, dann gerieten auch sie ins Straucheln und schlossen ihre Läden. Spätestens ab 2005 hatte sich der E-Commerce endgültig durchgesetzt und schnürte den stationären Resellern zunehmend die Luft ab. »Die Schillerstraße verändert sich spätestens alle drei Monate – dann schließt wieder ein IT-Händler die Pforten«, zog CRN bereits im Jahr 2006 eine traurige Bilanz. Für jedes wegfallende IT-Geschäft schoss ein neuer Billigfrisör aus dem Boden.