Was nutzt CAPWAP?

22. Mai 2009, 8:11 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wackeliges Fundament

Lancom verwaltet seine Access Points - hier den L310n - mit dem CAPWAP-Protokoll.
Lancom verwaltet seine Access Points - hier den L310n - mit dem CAPWAP-Protokoll.

Zur Erinnerung: CAPWAP sollte ursprünglich homogene WLAN-Infrastrukturen für andere Hersteller ?öffnen. Doch leider ist das Protokoll nicht, was der Grundstandard 802.11 allemal darstellt: ein solides, anerkanntes, gemeinsam nutzbares Fundament. Vielmehr bietet es heute wesentlich weniger Funktionen als proprietäre Protokolle. Das jedenfalls meint Roger Hockaday, europäischer Marketingdirektor des WLAN-Spezialisten Aruba. Zudem gebe es ?ungeklärte patentrechtliche Ansprüche Ciscos, die so manchen Hersteller davon abhielten, die Technologie zu implementieren. Tatsächlich hat ein früherer Mitarbeiter von Airespace, Pat Calhoun, wesentliche Entwicklungsarbeiten zu CAPWAP geleitet. Cisco kaufte Airespace auf. Der Hersteller hat das Protokoll nun implementiert, und zwar in allen »schlanken« APs ab der Softwareversion 5.2. »Nicht vorgesehen ist aber das Management fremder Access Points über CAPWAP«, erklärt Consulting Systems Engineer Wolfram Maag klar. Lancom nutzt den Standard ebenfalls, weist aber wie Cisco deutlich darauf hin, dass man keine heterogenen Infrastrukturen damit verwalten wolle. »Es gibt derzeit noch keinen etablierten Funktionsumfang, der per CAPWAP auf APs unterschiedlicher Hersteller ver?waltet werden könnte«, sagt Frank Janssen, Produktmanager WLAN bei Lancom. Immerhin sei das Protokoll modular aufgebaut und lasse sich daher Schritt für Schritt erweitern. Dass das ursprüngliche Ziel, heterogene WLAN-Welten möglich zu machen, bisher verfehlt wurde, heißt aber nicht, dass CAPWAP nutzlos ist. Denn das Protokoll versendet zum Beispiel Steuerungs- und Nutzdaten auf getrennten Kanälen und hilft so, den Datentransfer im WLAN zu beschleunigen.


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