Der Firewall-Hersteller Watchguard startet ein »WSP-MSS«-Programm, um bestehende kleine und regional tätige Reseller als Managed-Security-Provider aufzustellen. Mit einer eigens entwickelten Management-Software sollen sie die Firewalls und Zusatzdienste beim Kunden verwalten. Sein Verkaufs- oder Lizenzmodell hat der Hersteller aber nicht an das Outsourcing-Modell angepasst.
Watchguard arbeitet bereits mit großen Providern zusammen, die ihrerseits Managed-Firewall anbieten. Diese Dienste werden in Deutschland im europäischen Vergleich noch zögerlich angenommen. »Bei unserem Partner T-Systems merken wir aber, dass das Thema anzieht«, erklärt Igor Levin, Sales Director Central and Eastern Europe bei Watchguard. Mit seinem »WSP-MSS«-Programm will der Anbieter die Outsourcing- Idee weiter stärken.
Er grenzt das Paket strikt vom bislang bestehenden Lösungsansatz für große Provider ab. »Diese umfassende, funktionsmächtige Management- Lösung ist schon aus Investitionssicht für die angestrebte Zielgruppe viel zu überdimensioniert «, argumentiert Levin. Daher hat Watchguard eine gesonderte Management-Plattform »Watch- Guard System Manager« entwickelt, mit der Partner den Managed- Service umsetzen sollen. »Wir haben dabei unsere bestehenden 46 Professional- und 12 Expert- Partner als Kandidaten vorgesehen «, so Levin. Sie werden im Zuge des neuen »WSP-MSS«-Programms nun angegangen. Diese regionalen Reseller haben kleine und mittelständische Unternehmen als Kunden, die oft nicht mehr als vier Unified-Threat-Management- Appliances von Watchguard einsetzen. Für diese Installationsgröße genüge die Funktionsstärke des System-Managers.
Die Reseller sollen darüber vor allem das Lizenzmanagement der Firewall-Zusatzdienste einfacher abwickeln. Dazu protokolliert der System- Manager unter anderem den jeweiligen Versionsstand der Software und die Lizenzlaufzeiten. Auch typische Verwaltungsaufgaben wie die Policy- und VPNDefinitionen lassen sich darüber abwickeln.
Leider beherrscht der System- Manager einige elementare Funktionen im Managed-Service-Bereich nicht. So kann das System die Kundendaten und -reports lokal nicht trennen. Hat der Provider mehrere Outsourcing-Kunden, muss er für jeden einen separaten System-Manager aufsetzen. Auch Webportal-Funktionen für den Berichts- und Monitoring-Zugang fehlen genauso wie starke Log-Analysetools. Außerdem kann die Management-Plattform Routineaufgaben, wie die Einrichtung neuer VPN-Richtlinien, nicht zwischen Provider und Endkunde aufteilen. »Wir arbeiten an einer neuen Version, die im kommenden Jahr verfügbar sein soll«, so Levin. Diese wird eine abgespeckte Variante der großen Management- Lösung für Provider sein und soll die gewichtigen Funktionslücken schließen.