»Kurz vor dem entscheidenden Sprung«

Wearable Technology: Die Revolution im Business

7. März 2014, 11:07 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Googles Glass ist nicht der Auslöser des Hypes«

Christian Stammel, CEO der Wearable Technologies AG (Foto: WT)
Christian Stammel, CEO der Wearable Technologies AG (Foto: WT)

Vom Fachhändler bis zum Systemhaus

Aktuell profitieren besonders die Etailer vom Erfolg der Wearable Devices. Denn noch gelten die Geräte als Nischenprodukte und über die Online-Händler sind sie für die meist technikbegeisterte Käuferschaft gezielt zu beziehen. Mit der flächendeckenden Verbreitung der Technologie steigt jedoch die Herausforderung für die Hersteller und die Chancen für den Channel. Denn laut Stammel benötigen viele der Devices die verschiedensten Vertriebsstrukturen. Fitness-Armbänder sind nicht nur im IT-Fachhandel, sondern auch im Sport- oder Bekleidungs-Geschäft gut aufgehoben. Ebenso sprechen Smartwatches und Datenbrillen die unterschiedlichsten Zielgruppen an und ermöglichen den Vertrieb über viele Kanäle. Beratung sei aber stets ein entscheidender Faktor. Denn wie der Wearable Technologies-CEO erklärt, sind die Devices definitiv ein erklärungsbedürftiges Produkt und sie bieten viel Raum für Service- und Support-Konzepte.

Aber nicht nur der Fachhandel kann von der steigenden Verbreitung der Wearable Devices profitieren. Derzeit gibt es laut Stammel schon zahlreiche Systemintegratoren, die Projekte mit tausenden Geräten umsetzen. Aufgrund der Konnektivität der Devices benötigt es entsprechendes Know-how, um die Wearables in ein bestehendes Netzwerk zu integrieren oder diese beispielsweise zentralisiert zu steuern. Da der Großteil der Technologie aber noch über Smartphones verbunden ist, soll die Integration nicht komplexer als die mobiler Devices ausfallen – auch in Hinblick auf den Sicherheitsaspekt. »Man muss lediglich auf die Zahlen schauen«, erklärt Stammel. »Wearable Devices ermöglichen ein nachhaltiges Wachstum im B-2-B- und Healthcare-Markt.« Derzeit befinde sich der Handel in der »Inkubationsphase« und in Zukunft sei noch sehr viel möglich.

Christian Stammel, CEO der Wearable Technologies AG, erklärt, warum Wearable Devices ebenso sicher sein sollen wie Smartphones und wie Deutschland die Verbreitung der Geräte antreibt.

CRN: Herr Stammel, haben sie keine Sicherheitsbedenken bei der Nutzung von Wearable Devices?

Stammel: »Gerade bei Gesundheitsprodukten mag das ein kritisches Thema sein. Aber mittlerweile wird sowieso alles mitgelesen und letztendlich interessiert sich niemand für die Herzfrequenz von Frau Müller. Die meisten Nutzer verraten schon all ihre Daten über ihre Smartphones. Daher ist der Vertrieb von Wearables nicht mehr oder weniger problematisch als ein Handy zu verkaufen.«

CRN: Was für einen Anteil hat Deutschland an der Entwicklung der Wearable Devices?

Stammel: »Die Amerikaner sind schneller in der Vermarktung und Entwicklung, Deutschland sorgt hingegen für Nachhaltigkeit – eben typisch deutsches Ingenieurswesen. Europa ist seit 15 oder 20 Jahren im Markt dabei und technologisch auf Augenhöhe. Und Berlin ist definitiv ein Hotspot.«

CRN: Was hat die Wearable Devices in den vergangenen Jahren so stark angetrieben?

Stammel: »Der aktuelle Markt lebt von Wristbands und Smartwatches. Google Glass ist dagegen nicht Auslöser des Hypes. Glass ist ein eigeständiges Gerät – dafür ist der Konsument noch nicht bereit. Derzeit dreht sich noch alles um das Smartphone und das wird wohl auch noch mehr als fünf Jahre so bleiben.«


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