Wenn Aufschieben zum Büroalltag wird
Ob im Büro oder zu Hause: Viele Menschen schieben unangenehme Tätigkeiten wie Erstellung der die Budgetplanung oder die Erledigung der Steuererklärung lieber auf, als sie sofort zu erledigen. Jetzt schlagen Wissenschaftler Alarm.

Denn bei manchen Personen nimmt dieses Aufschieben jedoch ein solches Ausmaß an, dass schwerwiegende negative Folgen, wie zum Beispiel das Scheitern im Beruf, drohen. Von den Betroffenen und ihrer Umgebung wird das Aufschieben oft für persönliche Willensschwäche gehalten oder als Faulheit angesehen. Dabei hat die so genannte Prokrastination nichts mit Faulheit zu tun, so Psychologen an der Uni Münster. Prokrastination, die wissenschaftliche Bezeichnung für pathologisches Aufschiebeverhalten, sei eine ernst zu nehmende Arbeitsstörung.
Die Folgen der Prokrastination seien zwar in vielen Fällen ähnlich. Es gibt nach Ansicht der Experten jedoch verschiedene Faktoren, die den Zustand begünstigen. Dazu gehören zum Beispiel Probleme in der Prioritätensetzung, mangelnde oder unrealistische Planung, Schwierigkeiten in der Abgrenzung gegen alternative Handlungstendenzen sowie Defizite im Zeitmanagement oder in der Konzentrationsfähigkeit, Abneigung gegen die Aufgabe und Angst vor Versagen oder Kritik. Mit Hilfe eines Online-Tests, den die Psychologen auf ihrer Seite anbieten, soll jeder sein individuelles Prokrastinations-Risiko ermitteln können. Darüber hinaus gibt es unter anderem Tipps, wie Betroffene die Störung überwinden können.