Ob Systemhaus, IT-Fachhandel oder Handwerksbetrieb: Eines haben viele Unternehmen gemeinsam: Die familieninterne Weiterführung von Unternehmen ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr.
Häufig erteilen die eigenen Kinder den Firmeninhabern eine Absage, wenn es um die Übernahme des elterlichen Betriebs geht. Firmeninhaber müssen erkennen: Die eigenen Kinder haben kein Interesse an der Übernahme des elterlichen Betriebs. Das zeigt eine aktuelle Studie von TNS Emnid für die Deutsche Unternehmerbörse. »Dem heutigen Nachwuchs stehen viel mehr berufliche Entfaltungsmöglichkeiten als noch vor zehn oder 20 Jahren offen. Darum beobachten wir eine Abkehr von der traditionellen Nachfolgeregelung im Familienunternehmen«, sagt Michael Grote, Geschäftsführer der Deutschen Unternehmerbörse. Der Verkauf von Unternehmen auf Plattformen wie DUB.de werde deshalb immer mehr zur Regel.
Bereits jetzt sieht nur etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der befragten Unternehmer im eigenen Nachwuchs einen potentiellen Nachfolger für ihren Betrieb. Der Hauptgrund: Den Söhnen und Töchtern fehlt es am Interesse für den Familienbetrieb. 63 Prozent der befragten Eigentümer gaben an, dass ihre Kinder andere berufliche Interessen verfolgen. Noch alarmierender ist die Situation in kleineren mittelständischen Firmen mit bis zu 49 Mitarbeitern: Hier gehen 86 Prozent der Unternehmer davon aus, dass ihr Nachwuchs kein Interesse daran hat, auf dem Chefsessel nachzurücken.
In größeren Unternehmen (100 bis 500 Mitarbeiter) werden verschiedene Gründe angeführt. 31 Prozent halten den eigenen Nachwuchs für zu jung. Ebenso oft werden andere berufliche Interessen genannt. Jeweils 13 Prozent der Firmeninhaber halten ihre Kinder entweder persönlich oder fachlich nicht geeignet für die Übernahme des Familienunternehmens.