Sie sind begehrt und wissen um ihren Wert: IT-Spezialisten. Das bringt Oliver Tuszik bisweilen in die Bredouille. Der Manager bei Computacenter setzt daher auf Ausbildung im eigenen Haus - und schließt möglicherweise den Teufelskreis.
Was bleibt Oliver Tuszik auch anderes übrig, als Absolventen oder fähige eigene Mitarbeiter ins »Trainingslager« zu schicken, um sie in sechs Monaten soweit auszubilden, dass sie als IT-Berater eingesetzt werden oder sich bei Kunden bewähren können, die mit Computacenter langfristige Serviceverträge abgeschlossen haben. Der Markt ist ziemlich leergefegt und mit den wenigen IT-Spezialisten, die Fachkenntnisse besitzen und bereits eigenständige Projekte erfolgreich durchgeführt haben, ist das so eine Sache.
Wenn ein Auftrag unterschrieben und ein Projekt schnell durchgeführt werden soll, muss Tuszik, der als Mitglied des Vorstands bei Computacenter für Personalfragen zuständig ist, schon einmal die Schatulle weit öffnen. Zu weit, wie wer kürzlich im Gespräch mit Computer Reseller News bedauerte. Aber was soll der Manager auch anderes machen, wenn er dem Vertrieb nicht in den Rücken fallen und Aufträge ablehnen will? Junge IT-Spezialisten mit besonders guten Fachkenntnissen und Praxiserfahrung haben ihren Preis, und sie wissen das gut. Sie sind mit neuesten Technologien bestens vertraut, und zwar so gut, dass sie ein Einstiegsgehalt fordern, das bisweilen über dem ihrer Teamleiter liegt. Für langjährige IT-Spezialisten mit Führungsaufgaben, die sich »hoch gearbeitet« haben und nicht mehr unbedingt direkt in Projekten sondern mehr organisatorisch arbeiten, ist das sehr bedauerlich. Sie stecken nicht mehr so »tief« in Technologien, weil sie mehr organisatorische Aufgaben erfüllen. Profundes Know-how, in Praxis umgesetzt, wird gegenwärtig in der IT-Branche aber höher entlohnt als eben administrative Tätigkeiten.
Manager Tuszik teilt das gleiche Schicksal wie etwa Hans-Dieter Wysuwa, Deutschlandchef bei Fujitsu Siemens Computers (FSC).