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Wer die Wahl hat, hat die Qual

Wer die Wahl hat, hat die Qual Sagt der Walfisch zum Thunfisch: »Das kannst du nicht tun, Fisch!« Sagt der Thunfisch zum Walfisch: »Ich hab keine Wahl, Fisch!«

Autor: Redaktion connect-professional • 28.6.2009 • ca. 1:35 Min

Da geht es uns Menschen diesbezüglich schon etwas besser. Wir haben wenigstens manchmal die Wahl. Erst kürzlich wieder, sogar europaweit. Und weil ich, Joe Meier, Sachbearbeiter im Controlling beim führenden Scherenhubtischhersteller, überzeugter »Wahl-Fan« bin, habe ich jeden, der mir über den Weg lief, gebeten, wählen zu gehen. Hat aber nicht viel genützt – die Wahlbeteiligung war sehr gering. Nun gut, wir haben die freie Wahl, ob wir wählen oder nicht. Fragt sich nur, wie lange noch, wenn immer weniger von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. »Hey Joe«, sprach mich ein Kollege an, »ich war beim Wählen. Was glaubst du, was da los war!« »Keine Ahnung, was denn?«, antwortete ich. »Ich ging mit dem Wahl-Benachrichtigungsschein und meinem Reisepass ins Wahllokal«, erzählte er. »Ich gab dem Mann, der am Saaleingang an einem Schreibtisch saß, den Schein und hielt ihm meinen Pass unter die Nase«. »Den brauchen wir nicht, raunzte er, und hakte mich, nachdem er meinen Namen auf dem Benachrichtigungsschein gelesen und in seinem Register gefunden hatte, einfach ab und drückte mir den Wahlzettel in die Hand. Dabei steht doch auf der Benachrichtigung extra, dass man seinen Ausweis mitbringen soll«! Sorry, aber das ist ja schon der Hammer! Da wird einerseits, gerade in Richtung Identität, soviel für Sicherheit getan: E-Pass, biometrische Merkmale (Fingerabdrücke, Iriserkennung) und was noch alles. Jeder hat mittlerweile eine persönliche Identifikationsnummer – lebenslang. Und dann wird nichts kontrolliert! Sicher, die Wahl ist geheim, aber das ist ein anderes Thema. Man muss ja nichts unterschreiben oder gar eintippen, was man heutzutage – jeder tippt anders – auch zur Personen-Identifizierung (Psylock) nutzen könnte. Aber nachweisen, wer man ist sollte man schon (müssen). Der Kollege hätte ja zum Beispiel seine Wahlbenachrichtigung verlieren können, und der eventuelle Finder damit, so seine Identität nicht gecheckt wird, genau die Partei wählen können, die der Kollege überhaupt nicht mag. Wie wär’s denn mit E-Voting oder E-election? Mmhh, nicht jeder hat einen Computer oder kann damit umgehen – noch nicht. Tja, wer die Wahl hat, hat die Qual! Vielleicht sollten wir wieder zur Monarchie zurückkehren, wenn eh kaum einer mehr wählt? E-wo, bloß nicht!!!