Windows Mobile im Channel: Angriff auf Symbian, Palm OS und Co.. Microsoft möchte den Absatz der mobilen Plattform Windows Mobile forcieren. Dazu baut der Software-Riese seine Kontakte in den Channel aus. Seit kurzem ermöglicht das Partnerprogramm eine Qualifizierung für Mobility Solutions.
Autor: Michael Hase
Den PC beherrscht Microsoft unangefochten. Auf dem Handy-Markt dagegen gehört der weltgrößte Software-Hersteller zu den Verfolgern. Um mit seinem Betriebssystem Windows Mobile für Smartphones und PDAs gegenüber dem Rivalen Symbian aufzuholen, intensiviert das Unternehmen derzeit seine Anstrengungen im Channel.
Im Mobilfunkgeschäft stellen die Netzbetreiber die nächstliegenden Vertriebspartner für einen Plattformanbieter wie Microsoft dar. Der Anbieter baut indes seine Kontakte breit in alle Richtungen aus, etwa zum Elektronikhandel, zu Distributoren, Systemhäusern, Independent Software Vendors (ISVs) und Entwicklern.
So sieht das Microsoft Partnerprogramm seit November für Systemhäuser und -integratoren eine zusätzliche Kompetenz für Mobility Solutions vor ? die 13te insgesamt. Grundsätzlich ist die Qualifikation in mindestens einer Kompetenz die Voraussetzung dafür, sich im Partnerprogramm der Unterschleißheimer zum »Microsoft Gold Certified Partner« zu profilieren. Die Qualifikation für Mobility erfordert Personenzertifizierungen und den Nachweis von mindestens drei Referenzprojekten.
Ziel ist es nach den Worten von Stefanie Rothenbuecher, Mobile Devices Marketing Manager bei Microsoft Deutschland, »einen qualifizierten Partnerkanal aufzubauen, der es uns erlaubt, gemeinsam mit Partnern mobile Lösungen zu implementieren«.
Systemhäuser und -integratoren, die die Kompetenz erwerben, bindet Microsoft bevorzugt in Marketing- und Vertriebsaktionen ein. Das kann sich für die Dienstleister in Form lukrativer Projekte auszahlen. So holten die Unterschleißheimer in einem Mobile-Messaging-Projekt mit T-Mobile ein Systemhaus mit ins Boot. Seit November haben bereits 16 Partner die Mobility-Kompetenz erworben.
Für ISVs bietet Microsoft ebenfalls eine Zertifizierung an, bei der allerdings die Produkte im Mittelpunkt stehen. Anbieter können ihre Softwarelösungen zertifizieren lassen, die dann das Siegel »Certified for Windows Mobile« tragen dürfen. 4.000 solcher Software-Produkte sind derzeit auf dem Markt. Als weitere Zielgruppe adressiert Microsoft die Software-Entwickler, denen das Unternehmen kostenlos Developper-Kits bereitstellt. Darüber hinaus engagiert sich Microsoft im Elektronik- und im Fachhandel selbst. Dafür hat das Unternehmen ein Vertriebsteam aufgebaut. Dessen Mitarbeiter bieten Handelsunternehmen zum einen Produktschulungen an; zum anderen stellen sie ihnen Promotion- und PoS-Material bereit. Mit großen Retailern wie den Metro-Töchtern Media Markt und Saturn arbeitet Microsoft dabei direkt zusammen. Die breite Masse der Händler unterstützt der Anbieter über Distributoren wie Komsa und Dangaard.
Außerdem bieten die Unterschleißheimer dem Handel eine telefonische Hotline und ein Online-Portal (www.windowsmobiletraining.com) an, wo sich Verkäufer über technische Grundlagen, aber auch über ganz alltägliche Probleme (»Wie bekomme ich einen Klingelton aufs Handy?«) informieren können.
Windows Mobile ist seit etwa fünf Jahren auf dem Markt. Mittlerweile bieten weltweit 42 Hardware-Hersteller Geräte mit dem Betriebssystem an. Bei den Smartphone-Plattfomen führt allerdings Symbian laut dem Marktforschungsinstitut Canalys mit einem Anteil von mehr als 90 Prozent den Markt in der EMEA-Region an. Windows Mobile und Palm OS teilen sich den Rest. Bei PDAs dagegen liegt Windows mit einem Zweidrittel-Anteil vorne.
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