»Wir können mehr Kunden akquirieren!«

1. Dezember 2005, 0:00 Uhr |
»Für die Kunden ändert sich nichts.« Hans-Jürgen Bohde, Geschäftsführer Deutschland Avaya-Tenovis Foto: Avaya-Tenovis

»Wir können mehr Kunden akquirieren!«. Hans-Jürgen Bohde wurde kürzlich neuer Geschäftsführer bei Avaya-­Tenovis Deutschland. Für Informationweek sprach Ariane Rüdiger mit ­Bohde über seine Ziele in der nächsten Zeit.

»Wir können mehr Kunden akquirieren!«

Herr Bohde, was haben Sie sich für die nächsten sechs Monate vorgenommen?
Wir wollen zunächst die Integration der beiden Unternehmen fortführen ? auf organisatorischer und natürlich technischer Ebene.

Gehen dabei Arbeitsplätze verloren?
In Deutschland hat Avaya-Tenovis rund 4500 Mitarbeiter, von denen rund 4380 von Tenovis stammen. Rund 500 Arbeitsplätze müssen wir abbauen. Etwa 280 gehen an einen technischen Servicepartner, sie bleiben also faktisch erhalten, für den Rest suchen wir sozialverträgliche Lösungen.

Wie geht es mit der technischen Integration weiter? Können Kunden darauf vertrauen, dass ihre Tenovis-Produkte auch in ein paar Jahren noch unterstützt werden?
Natürlich. Wir garantieren zwölf Jahre lang für technische Wei­terentwicklung bestehender Produkte und die Lieferfähigkeit von Ersatzteilen. Für die i55, eine Telefonanlage für den Mittelstand, wurde gerade die Roadmap weiterentwickelt.
Die Integration zwischen den Avaya- und den Tenovis-Produkten geschieht über ein Linux-basierendes Umbrellasystem, das eine einheitliche Bedien- und Administrationsoberfläche bereitstellt. Auch die Applikationen werden vereinheitlicht, damit man sie in heterogenen Umgebungen einheitlich verwalten kann. Das kommt auch Bestandskunden zugute. Sie können diese Lösungen in die alten ACM-Systeme von Avaya und Tenovis? i5-Lösungen integrieren und haben so Investitionsschutz. Was ändert sich für die Kunden?
Es wird keine spürbaren Veränderungen geben. In Deutschland hatte Avaya mit dem ACM sowieso eine sehr geringe Basis. Im Call-Center-Markt stehen wir uns nicht im Weg: Avaya adressiert das Highend, Tenovis den Mittelstand. Nun werden verschiedene Märkte neu aufgerollt. Außerdem integrieren wir verschiedene Endgeräte in den ACM, und IP Office von Avaya arbeitet jetzt mit Tenovis-Systemen und DECT-Endgeräten zusammen.

Wie reagiert die Kundschaft auf die neue Firmierung?
Die Kunden schauen nicht aufs Logo, sondern sie möchten, dass jemand ihre Probleme löst. Avaya-Tenovis erreicht hierzulande Kunden, die Avaya allein nicht adressieren konnte. Außerdem betreiben wir gezielt partnerschaftliche Marketingkampagnen mit bekannten Brands wie Equant, Colt oder BT. Wir versuchen, gerade bei Tenovis das Verständnis für derartige Partnerschaften zu stärken.

Wie sehen Sie die Position Ihres Unternehmens gegenüber den großen Wettbewerbern auf dem deutschen Markt?
Was Cisco angeht, meinen wir, dass der Kunde unbedingt selbst entscheiden soll, was er will: einen sanften oder einen sofortigen Übergang auf IP. Siemens ist klassischer Mitbewerb im Technologiesektor. Ich kann hier nur auf Gartner verweisen, wo wir uns bei IP-Technologie im Leadership-Quadranten befinden. Aber letztlich entscheidet nicht die Technik über den Erfolg, sondern der Umgang mit dem Kunden und der Service.  


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