»Wir rüsten uns für Nach-ISDN-Zeitalter«

23. Juni 2005, 0:00 Uhr |

»Wir rüsten uns für Nach-ISDN-Zeitalter«. Die Berliner DeTeWe Systems GmbH befindet sich in der Sanierung. CRN-Korrespondent Folker Lück sprach mit Sönke Weisner, VP Sales & Marketing, über Einschnitte durch die Umstrukturierung und die künftige Produkt- und Vertriebsstrategie der Firma.

»Wir rüsten uns für Nach-ISDN-Zeitalter«

CRN: DeTeWe befindet sich im Umbruch. Hat das Auswirkungen auf die Produkt-Roadmap?

Weisner: Es ist richtig, dass wir Prozesse verschlankt haben, Personal abbauen mussten und verschiedene Aufgaben durch Outsourcing abgegeben haben. Mit der IVS in Amberg haben wir einen guten Partner gefunden, der seit Jahreswechsel unsere Consumerprodukte in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreibt. Im Zuge der Umstrukturierung rüsten wir uns nun für das Nach-ISDN-Zeitalter: Ende des Jahres werden wir ein neues, komplett für den europäischen Markt taugliches Portfolio im Bereich von zwei bis 20 Ports einführen. Unsere SIP-fähige Internet TK-Anlage OpenCom 31 LAN befindet sich seit einigen Wochen im Markt, im Juli folgt die OpenCom X32 mit analogem und ISDN-fähigem Amtskopf. Auch unser speziell für den Fachhandelsvertrieb konzipiertes System OpenCom 100 entwickeln wir kontinuierlich weiter, besonders im Bereich IP und Applikationen.

CRN: Stichwort VoIP-Markt: Was hat DeTeWe hier AVM entgegenzusetzen?

Weisner: Wir werden Unternehmen wie AVM im Bereich der Systeme von zwei bis 20 Ports bis zum Jahresende spürbar Konkurrenz machen. Dabei spielt unsere Kompetenz im Bereich der Sprachtelefonie und Mobility eine ganz zentrale Rolle, das ist ein Vorteil gegenüber zahlreichen Routerherstellern. Produkte wie unser VoIP-Gateway sind bereits sehr erfolgreich: Hier haben wir innerhalb von drei Monaten unsere ursprüngliche Jahresplanung verkauft. Ein weiterer, wichtiger Punkt sind WLAN-Handys und DECT-Endgeräte mit MMS für Business-Anwender. In diesem Segment beliefern wir übrigens künftig auch namhafte Hersteller als OEM-Lieferant.

CRN: Müssen Reseller mit Einschränkungen durch Sparmaßnahmen bei DeTeWe rechnen?

Weisner: Nein, wir veranstalten weiterhin verstärkt Roadshows und unsere Opentable-Gesprächsrunden. In Sachen RMA-Abwicklung waren wir früher wirklich nicht besonders gut. Hier realisieren wir heute innerhalb von 48 Stunden einen Austausch. Insgesamt betrachten wir das indirekte Vertriebsmodell und die zunehmende Internationalisierung von DeTeWe als unser Erfolgsrezept für die Zukunft. In Belgien, Italien, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien und der GUS sind wir bereits sehr gut unterwegs.

CRN: Signalisieren Ihnen die Distributoren und Händler, dass VoIP in diesem Jahr für neuen Schwung in der Telekommunikation sorgt?

Weisner: VoIP ist für Consumer ganz klar ein wichtiges Thema geworden. Im Businesskunden-Segment sieht es noch etwas anders aus: Hier wird viel über das Thema geredet, der Informationsbedarf ist groß. Trotzdem geht es momentan noch mit angezogener Handbremse vorwärts. Themen wie Mobilität, VPN-Anbindung und Heimarbeitsplätze könnten aber als Türöffner dienen.

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INFO

DeTeWe Systems GmbH
Zeughofstraße 1, D-10997 Berlin
Tel. 030 6104-0, Fax 030 6104-3344
www.detewe.de


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