Yahoo stößt Kelkoo ab
Yahoo verkauft die im Jahr 2004 erworbene Einkaufsplattform Kelkoo zu einem Viertel des ursprünglichen Kaufpreises an die britischen Investorengesellschaft Jamplant Ltd.
Der einstige Stern am Suchhimmel Yahoo hat in den letzten Monaten einiges an Glanz verloren. Erst das Hickhack, das die Übernahme durch Microsoft verhinderte, gefolgt von schlechten Ergebnissen und Prognosen, die sogar Chef Jerry Yang zum Rücktritt bewegten. Jetzt wird mit dem Verkauf von Yahoo mit Kelkoo gleich noch ein weiteres Kapitel in der Yahoo-Geschichte geschlossen, das alles andere als eine Erfolgsgeschichte war: Vor der Übernahme durch Yahoo konnte Kelkoo 2004 noch einen Jahresumsatz von etwa 40 Millionen Euro und 15 Millionen Euro Gewinn vorweisen und war eine der führenden europäischen Einkaufsplattformen. Yahoo bezahlte damals 575 Millionen Dollar für die Übernahme. Jetzt erzielt Yahoo für die Reste des Shopping-Anbieters gerade mal noch einen Preis von knapp 125 Millionen Dollar, als Käufer tritt die britische Firma Jamplant Ltd. auf, die eine Neugründung einiger privater Investoren ist.
In seinem Blog nutzt auch Kelkoo-Gründer Pierre Chappaz die Gelegenheit der Stunde und geht hart mit Yahoo ins Gericht (in französischer Sprache): Yahoos Firmenkultur sei für Operationen außerhalb der USA ungeeignet. Das sei auch der Hauptgrund, warum er als Chef von Yahoo Europe 2005 zurückgetreten sei. Chappaz wirft Yahoo inkompetentes Management vor, hofft aber jetzt auf bessere Zeiten für die 270 Angestellten von Kelkoo.