Bundesverband Breitbandkommunikation
Zoff im Breko-Verband
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko e.V.) hat mit Erna-Maria Trixl eine neue Präsidentin gewählt. Weiterhin schwelt bei der Interessenvertretung jedoch ein heftiger Richtungsstreit.
Der in Bonn ansässige Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. ist 1999 als Verband alternativer Teilnehmernetzbetreiber gegründet worden. Auch heute sind im Verband zahlreiche Festnetz- Konkurrenten der Deutschen Telekom AG engagiert. Die meisten – jedoch nicht alle – der dort zusammengeschlossenen Unternehmen vermarkten ihre Produkte primär auf Basis einer eigenen Infrastruktur in Kombination mit dem entbündelten Teilnehmeranschluss (TAL) der Deutschen Telekom AG. Auf der anderen Seite sehen Stadtnetzbetreiber, die eigene Anschlussnetze betreiben oder Glasfaseranschlüsse bis ins Haus legen wollen, etwa die Kölner Telefongesellschaft Netcologne.
Dieser Zwiespalt in der Mitgliederstruktur hat in den vergangenen Monaten für Konfliktstoff gesorgt: Die Breko-Mitglieder mit eigenen Verteilernetzen und Kundenzugang über die Teilnehmeranschlussleitung der Telekom, fordern die weitere Senkung der TAL-Miete. Auf der anderen Seite stehen die Stadtnetzbetreiber, die mit ihren eigenen Hausanschlüssen diese Investitionen durch zu niedrige TAL-Gebühren gefährdet sehen.
Der Richtungsstreit sorgte dafür, dass der neue Vorstand, der bereits auf der Mitgliederversammlung im November letzten Jahres hätte gewählt werden sollen, erst jetzt neu gewählt wurde. In Nachfolge von Versatel-Chef Peer Knauer ist nun Erna-Maria Trixl neue Verbandspräsidentin – ihres Zeichens Geschäftsführerin des regionalen Netzbetreibers LEW TelNet aus Neusäß bei Augsburg. Mit der neuen Präsidentin stehen jetzt die Netzbetreiber an der Verbandsspitze, die eine TALAbsenkung fordern. Nicht auszuschließen ist, dass Regio-Carrier wie Netcologne nun austreten. »Die Mehrheit steht hinter dem Vorstand, mit Austritten muss man leben«, erklärte dazu eine Verbandssprecherin gegenüber CRN.
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