Microsoft verlangt als erster Software-Anbieter, dass Reseller beim Kunden die Lizenzen prüfen. Sonst droht Margenverlust. Andere Anbieter wollen diesem Weg folgen. Centennial Software sucht als Anbieter von Software-Asset-Management- Lösungen zehn Reseller, die dem Kunden bei den anstehenden Audits helfen wollen.
Die Windows-Schmiede hat in ihrem Programm »ESA 2.1« festgelegt, dass Large-Account-Reseller beweisen müssen, dass ihre Kunden Lizenz-compliant sind. Das Programm, das im August dieses Jahres gestartet wurde, schreibt zwei Wege vor, wie dies geschehen kann. Entweder der Kunde belegt, dass er die Lizenzierung anhand von ISO 19770-1-Prozessen und einer Gap-Analyse prüft. Oder es liegen aktuelle Inventardaten aus einem Software-Asset- Audit vor, die die gekauften Lizenzen und ihre tatsächliche Nutzung belegen. »Kann ein Reseller Microsoft diese Daten nicht liefern, riskiert er, einen Teil seiner Marge zu verlieren«, erklärt Frank Schwarze, Country Manager Central & Eastern Europe bei Centennial Software.
Die Lizenzierung von Software und vor allem Audits, die dies beim Kunden prüfen, gewinnen nicht nur durch den Schritt von Microsoft immer mehr an Bedeutung. So hat die Business Software Alliance (BSA), das weltweite Sprachorgan der Sofware-Branche gegenüber Regierungen und Kunden, in jüngster Zeit verstärkt Verstöße gegen Lizenzauflagen sanktioniert. »Bislang galt die BSA als zahnloser Tiger. Aber das ändert sich, denn die machen inzwischen Ernst«, sagt Schwarze. So hat die Allianz sich jüngst mit einem international tätigen Medienunternehmen auf eine Strafzahlung von 2,5 Millionen Euro geeinigt. Polizeiliche Durchsuchungen, ausgelöst durch die Anzeige der BSA, haben dabei die nötigen Beweise geliefert.
Die Mitglieder der BSA, so gibt Schwarze zu denken, sehen in Microsofts Vorstoß ohnehin ein Vorbild. »Wir wissen aus Gesprächen, dass die anderen auch so etwas vorhaben wie die ESA«, so Schwarze. Die Branche, so zeigt die »Software License Compliance Study« von KPMG, will so endlich die Verluste in den Griff bekommen, die überhaupt nicht oder falsch lizenzierte Programme verursachen. Nach der Studie gehen die Anbieter davon aus, dass rund 35 Prozent aller installierten Anwendungen illegal sind und einen weltweiten Schaden von 35 Milliarden Dollar verursachen. Durch die steigende Aktivität von Initiativen wie der BSA werden, so die Studie, 35 Prozent aller Kunden weltweit einmal im Jahr per Audit geprüft. Damit steht statistisch jedem Unternehmen alle drei Jahre eine Prüfung bevor.
Lizenz-Compliance geht damit über kurz oder lang jeden Betrieb an. Hier sieht Schwarze eine Chance für Reseller, die ihren Kunden bei dieser Aufgabe helfen wollen. »Wird ein Unternehmen von einem Software-Anbieter auditiert, möchte es gern dessen Resultat eine eigene Position gegenüberstellen«, sagt Schwarze. Mit der eigenen Software-Asset- Management-Lösung »Centennial SAM.Suite« lassen sich diese wichtigen Inventur- und Lizenz- Daten erstellen. »Wir wollen dabei den gesamten Lebenszyklus von Anwendungen überwachen und verwalten«, erläutert Frank Schwarze.
Insgesamt zehn neue Reseller sucht der Hersteller in den kommenden zwölf Monaten. Als Kriterium setzt er Erfahrungen auf dem Gebiet des Software-Asset-Managements voraus. Ebenso ist Wissen um Netzwerktechnik und -topologien wünschenswert. Der neue Partner wird je nach Vorleistung im Bereich Schulung in eine der drei Level Platinum, Gold und Authorised Reseller eingestuft.
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