Nordamerikanische Gerichte haben dem größten Patentverkauf aller Zeiten zugestimmt: Demnach dürfen Apple, Microsoft und Co jetzt die zahlreichen Patente des ehemaligen Netzwerkriesen Nortel Networks für insgesamt rund 4,5 Milliarden Dollar übernehmen.
Auch wenn gut zwei Jahre nach der Insolvenz schon nicht mehr viel von Nortel Networks als einer der einst größten Netzwerkfirmen der Welt übrig ist, so bleibt offenbar doch immer noch genug, um sich darum zu streiten. Vor allem rund 6.000 Patente, die noch im Restepaket von Nortel enthalten sind, erwecken Begehrlichkeiten bei verschiedenen weltweit agierenden Technologiefirmen wie Apple, Microsoft und Sony. Nach monatelangen Verfahren haben Gerichte in den USA und Kanada deren Verkauf jetzt genehmigt.
Insgesamt geht es dabei um 4,5 Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro), die Konzerne wie Apple, Microsoft und Sony für die Patente, die sich genauso um aktuelle Mobilfunk- (inklusive LTE) und WLAN-Technologien, wie auch um Internetsuche und Web 2.0, beziehungsweise Online-Netzwerke drehen, geboten haben. Auch Google hatte beim Nortel-Verkauf bereits versucht, sich einige der Patente zu sichern, war allerdings im Bietergefecht der Konkurrenz finanziell unterlegen.
Neben den bereits genannten Aspiranten haben sich beim damaligen Verkauf auch die Mobilfunk- und Netzwerk-Spezialisten Research in Motion (RIM) und Ericsson Teile der Nortel-Patente gesichert. Als sechster im Bunde erwarb auch Speicherspezialist EMC einige der Technologien. Am meisten dürften sich jedoch die Gläubiger über die Zulassung des Patentverkaufs freuen. Ihnen fällt ein grossteil der dabei erzielten Summe zu.