Tarmin bringt Data-Defined Storage nach Europa

Business-gerechtes Daten-Management

1. Oktober 2013, 5:55 Uhr | LANline/Stefan Mutschler

Im Wettlauf um die Virtualisierung der IT-Infrastruktur bilden auch die Speichersysteme keine Ausnahme. Software-Defined Storage heißt das Schlagwort, und die Hersteller übertreffen sich derzeit gegenseitig mit entsprechenden Konzepten. Tarmin legt noch eins drauf und bietet neben der Unabhängigkeit von der Speicherhardware umfassende Analyse- und Management-Tools, die die Inhalte großer Mengen an unstrukturierten Daten mit den Geschäftszielen korrelieren.

Das moderne Business braucht nach den Vorstellungen von Tarmin eine komplett neue Speicherarchitektur, die auf Dateninhalte und Management fokussiert, anstelle auf Größe und Lokation. „Daten- und nicht mediumzentrisch“ lautet denn das Credo der in Boston beheimateten Softwareschmiede, die sich mit ihrem aktuell in der Version 3.0 angebotenen Produkt Gridbank genau dieser Aufgabe verschrieben hat. Strategischer Kopf hinter den Entwicklungen von Tarmin ist CEO Shahbaz Ali, der lange als CIO bei einem großen Finanzdienstleister arbeitete, bevor er vor acht Jahren seinen Frust über die für ihn unzureichenden Datenkonzepte dort mit der Entwicklung eines neuen Konzepts zu verarbeiten begann.

Der bisher gängige Ansatz, unstrukturierte Daten im Unternehmen zu verwalten, ist Object-Storage. Ali sieht in der objektorientierten Datenspeicherung als solches allerdings noch keinen Mehrwert für Unternehmen: „Object Storage per se ist keine Lösung, sondern nur eine Technologie“, moniert der Datenexperte, „was hier fehlt ist ein Ökosystem, das die Objektdaten für die Business-gerechte Nutzung aufbereitet. Object Storage ist primär darauf ausgerichtet, einfach Objekte zu verwalten, aber man bekommt damit ebenso wenig ein regelbasiertes Rahmenwerk wie umfangreichere Metadaten, auf die sich ein solches Regelwerk anwenden ließe.“

Ganzheitliches Daten-Management

Das Konzept von Tarmin verspricht einen ganzheitlichen Ansatz für das Daten-Management. Die Software umfasst eine einheitliche Codebasis, die eine gemeinsame Plattform für Object Storage, Dateisystem-Virtualisierung, Archivierung, Replikation, Suche und Big-Data-Analysen bereitstellt. Die grundlegende Architektur besteht aus den drei Säulen medienunabhängige Datenspeicherung, datenzentrisches Management inklusive Sicherheits- und Identitäts-Management sowie verteilte Metadaten-Lagerung. Ein globaler Multi-Site-Namespace soll dabei erlauben, geografisch verteilte Speicher-Pools über Dateisystem-Virtualisierung zu konsolidieren. Die Software ist agnostisch gegenüber zahlreichen Dateisystemen, darunter CIFS, NFS, FTP, REST und einigen anderen. Auch wenn Gridbank grundsätzlich mit allen Speichersystemen zusammenarbeiten soll, gibt es doch Hardwarepartner, deren Systeme bereits getestet und bestätigt sind. Dazu zählen EMC, Netapp, Dell, HP, Cisco, Lenovo und Hitachi Data Systems.

Tarmin ist nach achtjähriger Marktpräsenz sicher kein „Start-up“ mehr. Gleichwohl fokussierte das Unternehmen bis dato sehr stark auf den nordamerikanischen Markt und dort auf die Zusammenarbeit mit einem relativ kleinen Kundenkreis – aus dem die meisten Nutzer in der Finanzbranche, bei Energieversorgern und im Gesundheitswesen zu finden sind. Ein Großteil der im Moment rund 40 Mitarbeiter ist in der Entwicklung beschäftigt, die interessanterweise teilweise in England und in Bulgarien sitzt.

Mit IBM hat Tarmin bereits seit längerer Zeit einen starken Partner, der mit den Entwicklungen des kleinen Softwarehauses seine Big-Data-Lösungen aufpeppen will. Die Unternehmen haben einen gemeinsamen Business-Plan, um das Umsatzwachstum über die nächsten drei Jahre anzukurbeln. Die Partnerschaft mit IBM ist jedoch keineswegs exklusiv – über die nächsten ein bis zwei Jahre will Tarmin weitere Partner suchen. Unabhängig davon will Tarmin aber bereits in den kommenden Monaten die Zahl seiner Vertriebs- und Service-Partner in mehreren Ländern ausbauen, vor allem auf dem europäischen Markt. „Das Feedback unserer Kunden signalisiert uns, dass wir mit Gridbank 3.0 nun reif für breitere Märkte sind“, so Tarmin-Chef Ali. „Uns dafür aufzustellen, steht nun mit ganz oben auf unserer Agenda“.

Die Data-Defiened Storage-Architektur von Tarmin. Bild: Tarmin

"Data-Defiened Storage rückt den Wert von Dateninhalten für das Unternehmen ins Zentrum", erklärt Shahbaz Ali, CEO bei Tarmin. Bild: Stefan Mutschler

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